Nach zwei Nächten im Auto war die Familie am Ende ihrer Kräfte. „Eine Frau in einer Tankstelle hat uns geholfen, sie hat die Polizei gerufen und die hat uns Gott sei Dank hier hergebracht. Wir konnten endlich etwas schlafen, nachdem wir 2.500 Kilometer gefahren waren. Mit Kindern war das sehr hart“, sagt der 27-jährige Dmytro Koldarar.
Es sei vor allem die Angst um die Kleinkinder, die die beiden Familien zur Flucht bewegt hat. „Es ist so schwierig, mit kleinen Kindern immer im Luftschutzbunker zu sein. Auch wenn heute vielleicht keine Bomben fallen – dann wahrscheinlich morgen. Wir müssen einfach immer im Schutzbunker sein“, sagt Maria Koldarar.

Die beiden Väter haben es noch vor der Generalmobilmachung aus dem Land geschafft. Sie überlegen eine Rückkehr ins Kriegsgebiet, sobald ihre Familien in Sicherheit sind. Zuerst wollen sie aber weiter nach Frankreich reisen. Dort haben die Gastronomen aus der Ukraine Freunde. Ihr Hotel im ukrainischen Odessa haben sie verbarrikadiert, sie hoffen, dass es den zu erwartenden Bombenangriff überstehen wird.
Ukrainische Flüchtlingsfamilie in Gaisbühel
Familie Koldarar aus Odessa in der Ukraine hat auf ihrer Flucht nach Südfrankreich in der Caritas-Notunterkunft in Gaisbühel eine Nacht Station gemacht.