Wie die aktuelle Erhebung zeigt, hat sich die Situation am Arbeitsmarkt für die heimischen Start-ups verschärft. Der Zugang zu Top-Fachkräften und entsprechend qualifizierten Mitarbeitenden gestaltet sich immer schwieriger, geben die Befragten an. Zudem hat die CoV-Pandemie die Finanzierungssituation für Start-ups verschlechtert. Bei 39,5 Prozent hatte sie bisher einen negativen Einfluss, bei 41,1 Prozent der Befragten hat die CoV-Pandemie keine Veränderung ausgelöst, nur 18,4 Prozent können von einem positiven Einfluss sprechen.

Pandemie als Katalysator für Finanzierungsboom
„Die Pandemie erweist sich auch in Österreich zunehmend als Katalysator für einen Startup-Finanzierungsboom. Die Finanzspritzen konzentrieren sich für Gründer:innen jedoch auf wenige Standorte. Vorarlberg hält hier als Start-up-Standort bis dato nicht mit“, stellt Thomas Gabriel, Mitinitiator von Startupland, fest und führt aus: „Es besteht dadurch auch die Gefahr, dass mehr Abhängigkeiten von Förderungen entstehen, was vor allem jene betrifft, die zu Beginn oder während der Krise gegründet haben. Künftig werden Finanzierungsangebote und -möglichkeiten wie Business Angels oder Venture Capital – also Beteiligungsfinanzierung mit Risiko- und Eigenkapital – eine bedeutendere Rolle spielen."
Die Frühphasenfinanzierung (die ersten drei Jahre nach der Gründung) haben die meisten Start-ups (74 Prozent) mit Eigenfinanzierung bewältigt. Darauf folgen 41 Prozent mit geförderter Finanzierung und Bankkrediten (27 Prozent) sowie die genannte Venture Capital-Finanzierung (14,7 Prozent).
Geld spielt nicht die Hauptrolle
Die Befragung hat außerdem gezeigt, dass Geld allein nicht die Hauptrolle spielt. Ein breit aufgestelltes und vielschichtiges Netzwerk aus Expert:innen, Berater:innen und auch Gleichgesinnten, anderen Start-ups und Gründungsinteressierten ist ebenso wichtig wie die Ein- und Anbindung an Forschung und Entwicklung sowie Know-how.
Umsatzwachstum weiterhin Hauptfokus
Bezüglich der Gründungsmotivation gaben 51,1 Prozent an, „etwas bewegen und verändern“ zu wollen, 20 Prozent streben nach Selbstverwirklichung. „Obwohl Themen wie Nachhaltigkeit oder Energiezukunft zu unseren wichtigsten Zukunftsthemen gehören und viele gerne sehen würden, dass alle Anstrengungen in diese Richtung tendieren: Die Zahlen unseres Barometers zeigen, dass das in der Realität – sowohl in der Fokussierung als auch in der Umsetzung – (noch) nicht der Fall ist“, betont Startupland-Geschäftsführerin Julia Grahammer.
Bei etwa 15 Prozent sind die derzeit beabsichtigten Unternehmensziele ökologischer Natur und haben durchaus einen Stellenwert. Dennoch ist man damit weit vom Hauptfokus in den Unternehmenszielen entfernt, der mit rund 65 Prozent nach wie vor Umsatzwachstum bleibt, gefolgt von Produktentwicklung, Expansion und der Aufbau des Geschäftsmodells.