Mohrenbräu Logo neu
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Wirtschaft

Logo-Änderung sorgt weiter für Diskussion

Das Mohrenbräu-Logo hat in den letzten Jahren immer wieder für Diskussion gesorgt. Im Zuge der Rassismus-Debatte vor zwei Jahren startete das Traditionsunternehmen einen Markenprozess. Am Dienstagvormittag präsentierte die Mohrenbrauerei dann in einer Pressekonferenz einen neuen Markenauftritt, der erneut für viel Diskussion sorgt.

Groß waren die Spekulationen, als die Mohrenbrauerei am Montag eine Pressekonferenz für Dienstag angekündigt hat, in der das neue Markenbild der Brauerei präsentiert werden soll. Das neue Erscheinungsbild sei in einem umfassenden Markenprozess in den vergangenen eineinhalb Jahren entstanden, hieß es in der Ankündigung.

Auf den Social-Media-Kanälen des ORF Vorarlberg entfachten sofort Diskussionen, wie denn das neue Logo aussehen werde bzw. wie es aussehen sollte. Die einen befürworteten die Änderung des Logos, die anderen wünschten sich, dass das Logo bleibt, wie es ist.

Logo-Änderung nur minimal

Am Dienstagvormittag präsentierte die Dornbirner Brauerei dann den neuen Markenauftritt. Wer sich ein komplett neues Logo erwartet hatte, lag aber falsch, denn der Unterschied liegt lediglich im Detail und ist eher nur beim direkten Vergleich erkennbar. Der schwarze Kopf, der von vielen als rassistisch angesehen wird, verschwindet nicht aus dem Logo.

Mohrenbräu Logo neu
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Die schwarze Silhouette eines Kopfes werde künftig „sehr neutral“ dargestellt, so das Unternehmen, „schwulstige Lippen, stupsige Nase und der etwas gebeugte Halsansatz“ seien aus der Darstellung verschwunden. „Uns war es wichtig, dass jene Merkmale, die ein Teil der Menschen als rassistisch empfunden hat, überarbeitet werden“, betonte Co-Geschäftsführer Thomas Pachole.

Debatte auf Social-Media entfacht

Wer dachte, dass die Diskussion mit der Präsentation des neuen Logos vorbei wäre, lag falsch. Nachdem der ORF Vorarlberg das alte und das neue Logo zum Vergleich auf Instagram und Facebook postete, ging die Diskussion munter weiter. Von „Das ist gefrötzelt und immer noch rassistisch“ über „Jetzt stellt es Menschen aller Herkunft dar und der Wiedererkennungswert bleibt“ bis hin zu Daumen hoch und dem Smiley, der sich die Hand auf die Stirn klatscht, ist alles dabei.

Sehr viele Leute wunderten sich in den Kommentaren auch über den minimalen Unterschied zwischen den beiden Logos und hinterfragten den eineinhalbjährigen Markenprozess.

Werbeexperte Hanno Schuster sieht eine verpasste Chance

Werbeexperte Hanno Schuster ist der Meinung, dass die Mohrenbrauerei das Rassismus-Thema damit nicht los ist. „Da hat man jetzt eine Chance vertan, auch wenn das Thema nicht einfach ist“, sagt Schuster. Eine komplette Logo-Änderung hätte allerdings enorme Folgen und man würde den gesamten Markenwert im Handumdrehen vernichten.

Hier geht es aber um Rassismus und ein Neustart wäre mit der großen Fangemeinde im Rücken machbar gewesen, mein Schuster. Denn Vorarlberger Biertrinker sind ihrer Marke treu. „Das ist ja fast so wie ein Glaubensbekenntnis und ich glaube, dass man auf diese ganz enge Bindung der Verbraucher hätte setzen müssen“, so Schuster.