Bei allen analysierten Zählstellen in Vorarlberg waren mehr Lkw unterwegs als im Vorjahr, bei fast 90 Prozent lag die Lkw-Belastung bereits über dem Niveau des Jahres 2019.
1,72 Millionen Lkw wurden im Vorjahr auf der A14 bei Wolfurt gezählt, so viele wie bei keinem anderen Autobahnabschnitt in Vorarlberg, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Und: Noch nie zuvor wurden in Vorarlberg so viele Lkw gezählt. Der bisherige Höchstwert wurde ebenfalls hier gemessen, im Vor-Coronajahr 2019 mit 1,67 Millionen Lkw.
Bei Dornbirn nahm der Lkw-Verkehr im Vorjahr um 110.000 auf rund 1,4 Millionen zu, bei Feldkirch um 60.000 auf über 1,1 Millionen und durch den Pfändertunnel fuhren mit über 1,5 Millionen um 120.000 mehr als im Jahr 2020 und um 50.000 mehr als im Jahr 2019.
Auf der S16 rollten im Vorjahr bei Außerbraz mit 570.000 um 55.000 Lkw mehr als im Jahr 2020 und fast 20.000 mehr als im Jahr 2019, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ.
VCÖ fordert Verlagerung auf die Schiene und Klimabonus
Mehr Lkw-Verkehr bedeutet mehr Lärm und mehr Schadstoffe, mehr Straßenschäden durch die Lkw und damit häufigere Baustellen. Was also tun? Der VCÖ spricht sich für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene aus. Schlecht sei, dass die Zahl der Anschlüsse sinkt, mit denen Betriebe direkt ans Schienennetz angeschlossen sind. Da brauche es Anreize, diesen Abwärtstrend umzudrehen, fordert der VCÖ.
Außerdem sollten Betriebe, die ihre Güter von der Straße auf die Schiene verlagern, einen Klimabonus erhalten. Ferner wären mehr Lkw-Kontrollen wichtig, heißt es. Denn wenn Lkw-Fahrer ausgebeutet werden, etwa durch überlange Arbeitszeiten, dann macht das den Transport per Laster billiger – was wiederum zu mehr Lkw-Verkehr führt.