Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch
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Soziales

Kinderanwalt geht nach 20 Jahren

Der Vorarlberger Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch zieht nach 20 Jahren im Amt Bilanz. Im Mai läuft seine Funktions-Periode aus und Rauch wird sich aus Altersgründen nicht mehr bewerben. Zwei Jahrzehnte lang hat er sich um die Sorgen, Anliegen und Themen der jungen Generation in Vorarlberg gekümmert.

In Rauchs Amtszeit hat sich jede Menge verändert. Vor allem die digitalen Medien haben die vergangenen Jahre natürlich geprägt, sagt der scheidende Kinder- und Jugendanwalt. Vieles hat sich ins Internet verlagert: PC, Laptop, Smartphone, das gehört für viele Kinder und Jugendliche zum Alltag – hier nimmt Rauch die Eltern in die Pflicht.

Kinderanwalt geht nach 20 Jahren

Der Vorarlberger Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch zieht nach 20 Jahren im Amt Bilanz. Im Mai läuft seine Funktions-Periode aus und Rauch wird sich aus Altersgründen nicht mehr bewerben. Zwei Jahrzehnte lang hat er sich um die Sorgen, Anliegen und Themen der jungen Generation in Vorarlberg gekümmert.

Erziehungsherausforderung Online-Medien

„Natürlich ist die Hauptherausforderung auch die zeitliche Begrenzung bei der Nutzung dieser Medien“, so Rauch: „Das hat ein sehr starkes Suchtpotenzial aus meiner Sicht und da ist es eine hohe erzieherische Verantwortung und auch Herausforderung, Kinder da gut zu begleiten.“

Vor allem die Väter könnten sich auch mehr in die Erziehung einbringen – hier hat sich zwar in den vergangenen 20 Jahren vieles zum Positiven verändert, aber es wäre noch mehr möglich, meint Michael Rauch.

Pandemie schränkt Kinderrechte ein

Seit zwei Jahren beschäftigt uns alle die Coronavirus-Pandemie – das hat auch der Kinder- und Jugendanwalt zu spüren bekommen, denn die Pandemie hat natürlich auch die Kinder massiv in ihren Grundrechten eingeschränkt. Nur ein Beispiel: Die Kinder haben das Recht auf genügend Freiraum zum Spielen. Und dieser Freiraum hat in den vergangenen Jahren gefehlt. Das hat Folgen, sagt Rauch. Die Kinder können sich weniger gut bewegen und auch die psychische Gesundheit hat unter der Pandemie natürlich gelitten.

Teddy an der Hand eines Kindes – Gewaltschutz
Pixabay
Kinderrechte leiden besonders unter der Pandemie

Psychiatrie-Bedarf könnte steigen

Im Nachhinein betrachtet wäre es gut gewesen, den Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rankweil schneller zu beginnen. Man müsse allerdings das Gesamtprojekt sehen, sagt Rauch – es wird ja auch die Erwachsenenabteilung ausgebaut. Ob der geplante Ausbau reicht, kann er aber nicht abschätzen: „Die Diskussion ist sicher noch nicht abgeschlossen, ob wir nicht zusätzliche stationäre Plätze brauchen. Es hängt ein Stück weit auch davon ab, wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird.“ Es kann also sein, dass der Bedarf an Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie weiter steigt.

Abschied „nach 20 Jahren an der Zeit“

Die Pandemie ist aber nicht der Grund, warum Michael Rauch im Mai seine Funktion als Kinder- und Jugendanwalt zurücklegt. Er sagt, nach 20 Jahren ist es an der Zeit. Er wolle in Pension gehen, noch bevor die nächste Amtszeit zu Ende ist. Unklar ist derzeit noch, wer die Nachfolge antritt.

Rauch: „Man ist bei dieser Arbeit nie fertig“

Die Stelle ist ausgeschrieben, da gibt es ja noch Bewerbungs-Fristen und dann auch noch Anhörungen, also ein Auswahlverfahren. Aber eines muss sich der nächste Kinder- und Jugendanwalt bewusst sein, sagt Rauch zum Abschluss: „Man ist bei dieser Arbeit, wenn es um die Umsetzung von Kinderrechten geht, nie fertig.“ Und darum wird es auch in den nächsten Jahren noch mehr als genug für die Kinder- und Jugendanwaltschaft zu tun geben.