Wohnung von innen
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Vermieter in Vorarlberg sehr wählerisch

Obwohl in Vorarlberg sehr viel gebaut wird, bleiben viele Wohnungen leer, weil sie als Geldanlage genutzt werden oder auch weil die Vermieter mittlerweile sehr wählerisch geworden sind. Dieses Problem bekommen vor allem Menschen mit geringem Einkommen zu spüren.

Das Wohnen in Vorarlberg wird immer teurer. Das ist kein neues Phänomen, sondern schon seit Jahren so. Die Mietpreise sind in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich um rund 45 Prozent gestiegen. Eigentumswohnungen sind laut einer Analyse des online-Portals „immoscout24“ in nur einem Jahr um elf Prozent im Preis gestiegen.

Gebaut wird in Vorarlberg viel, trotzdem bleiben viele Wohnungen leer. Das hat unterschiedliche Gründe. Einerseits werden viele Wohnungen gekauft, um Geld anzulegen und nicht, um darin zu wohnen oder sie zu vermieten. Die Käufer können es sich leisten und wollen keinen möglichen Ärger mit Mietern.

Wohnungsnot bei Menschen mit geringem Einkommen

Andererseits finden Eigentümer oftmals keine Mieter. Das liegt aber daran, dass sie nicht jeden nehmen, sagt Michael Dietrich von der Armutskonferenz: „Am besten keine Raucher, keine Kinder, langfristige Arbeitsverträge etc. und da fallen vor allem die Menschen mit geringem Einkommen hinten runter. Da haben wir ein großes Problem und auch eine große Wohnungsnot.“

Kein gewollter Leerstand

Einen gewollten Leerstand gibt es in Vorarlberg nicht, sagt Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP). Deshalb stellt er den Sinn einer Leerstandsabgabe in Frage. Vor vier Jahren waren 2.000 Wohnungen leer, dies aber beispielsweise weil Eltern sie für ihre Kinder freihalten wollen oder für sich selbst, sagt Tittler.