Medall Plaza
ORF/Blum
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Sport

Olympische Spiele: Eindrücke aus Peking

Olympia in Peking ist nun Geschichte – und mit einem historischen Ergebnis für Vorarlberg zu Ende gegangen: Acht Medaillen holten die Vorarlberger Sportler, das ist Rekord und Platz eins in Österreich. Aber auch abseits des Sportlichen waren die Spiele besonders. ORF Vorarlberg-Sportredakteur Andreas Blum war für das ORF-Fernsehen in Peking und hat einige Eindrücke mitgebracht.

Jubelnde und weinende Sportler – auch vor Freude, emotionale Interviews – das sind Bilder, die wir bei den Olympischen Spielen oft gesehen haben. Wir konnten uns mitfreuen, mitweinen – ganz besonders, wenn unser neuer Star Johannes Strolz seinem olympischen Märchen ein weiteres Kapitel hinzufügte oder wenn unser Snowboardcrosser Alessandro Hämmerle endlich seine Karriere mit olympischem Gold krönen durfte.

Rückblick auf Olympische Spiele

ORF-Reporter Andreas Blum berichtet über seine Eindrücke bei den Olympischen Winterspielen in Peking.

Maskottchen Bing Dwen Dwen als gefragtes Souvenir

Olympia in Peking – das waren aber auch futuristische, bunt beleuchtete Sportstätten, von oben bis unten in weiße Sicherheitskleidung gehüllte freiwillige Helfer oder wegen der Kälte fast komplett vermummte Sportler, aber auch Roboter, die Essen zubereiten oder frische Luft verteilen – alles das gehörte zu den Olympischen Spielen in Peking. Und nicht zu vergessen: Maskottchen Bing Dwen Dwen, der Pandabär. Um ein solches Souvenir zu ergattern, stellten sich manche schon vier Stunden vor der Öffnung vor einem Laden in die Schlange.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Bing Dwen Dwen – Pandas mit Goldverzierung
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Bing Dwen Dwen: Das Maskottchen gab es auch für die Medaillengewinner…
Maskottchen Bing Dwen Dwen
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…andere stellten sich stundenlang bei den Geschäften an, um einen kleinen Panda zu ergattern. Die Maskottchen waren zum Schluss so gut wie ausverkauft. Bing Dwen Dwen trägt eine Ganzkörper-„Schale“ aus Eis, die einem Astronautenanzug ähnelt – ein Tribut an die Umarmung neuer Technologien für eine Zukunft mit unendlichen Möglichkeiten.
Teströhrchen in Herzform gesteckt
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Zum Valentinstag am 14. Februar: Die Teströhrchen als Herzform angeordnet.
Zimmerservice in voller Schutzmontur
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Die Helfer waren sehr freundlich – meist in Sicherheitsanzügen und mit wenig Englischkenntnissen.
Sportanlagen bei Nacht mit der chinesischen Mauer im Hintergrund
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Blick über die Sportanlagen, im Hintergrund die beleuchtete chinesische Mauer.
gehäkelter Blumentstrauß
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Siegerstrauß mit langer Haltbarkeit: Diese gehäkelten Kunstwerke wurden den Gewinnern übergeben
Medall Plaza beleuchtet
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Hier fanden die Siegerehrungen statt – mit einer gigantischen Lichtershow
Andreas Blum, Therese Johaug
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Sicherheitsabstand: Norwegens Langlaufstar Therese Johaug im Interview

Leben in einer Blase

Auch der Vorarlberger Sportredakteur Andreas Blum hat sich auf die Jagd nach einem Maskottchen begeben – und schließlich eines ergattert. Er war für das ORF-Fernsehen in Peking, zuständig für Interviews vor allem beim Langlauf und beim Biathlon. Also nah dran am Geschehen und an den Sportlern – so nah man in Zeiten der Pandemie eben sein kann.

Dafür gab es tägliche PCR-Tests und das Leben in einer Blase, in der man sich nur sehr eingeschränkt bewegen durfte: Im Großen und Ganzen vom Hotel zur Wettkampfstätte und zurück. Sogar für rund 100 Meter im Skisprungstadion mussten die Journalisten in den ersten Tagen einen Bus nehmen, zu Fuß gehen nicht erlaubt. Diese Regelung wurde dann aber doch bald aufgeweicht.

Andreas Blum vor der Schanze in Peking
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Sportredakteur übt Telemark: ORF-Redakteur Andreas Blum vor der gigantischen neuen Skisprungschanze, auf der die österreichischen Herren Teamgold holten und Manuel Fettner Silber.

Freundliche Helfer mit wenig Englischkenntnissen

Vom Land gesehen hat der Sportredakteur sonst eigentlich nichts, außer auf der Busfahrt vom Flughafen zum Hotel – eine Busfahrt von vier Stunden für 180 Kilometer, durch karge unbewohnte Landschaft. Ebenso eingeschränkt der Kontakt zu den Gastgebern: Außer Securities, Polizisten und freiwilligen Helfern sahen die Journalisten niemanden – von Arbeitskollegen und Sportlern abgesehen.

Extrem freundlich waren die freiwilligen Helfer, allerdings war die Verständigung schwieriger als gedacht. Nach einem „Can I help you?“ waren die Englischkenntnisse meist erschöpft, die Verständigung mit Händen und Füßen manchmal gar nicht so einfach.

Johannes Strolz and Katharina Liensberger (AUT) mit der Flagge
GEPA pictures/ Patrick Steiner
Zwei Vorarlberger als Fahnenträger bei der Abschlussfeier: Johannes Strolz und Katharina Liensberger

Kälte: Notizen machen unmöglich

Bemerkenswert war die Kälte, die nicht nur die Sportler forderte, sondern auch ganz besondere Herausforderungen an das Gedächtnis eines Sportjournalisten stellte: Zwischenzeiten aufschreiben war schlicht nicht möglich, denn die Handschuhe ausziehen wäre nicht auszuhalten gewesen – und der Stift war bei der Kälte ohnehin nicht arbeitstauglich.

Die Temperatur lag teilweise bei minus 26 Grad, mit dem starken Wind wurde von einer gefühlten Kälte von rund 36 Grad Minus ausgegangen. Einmal froren dem Sportredakteur sogar die Wimpern aneinander, ein Öffnen der Augen war kurzzeitig unmöglich.

Abschlussfeier
GEPA pictures/ Patrick Steiner
Gigantische Lichtershow zum Abschluss der Spiele

Vorarlberg erfolgreichstes Bundesland

Insgesamt aber war es ein besonderes Erlebnis – vor allem auch wegen der sportlichen Erfolge. Den Olympiasieg von Snowboardcrosser Alessandro Hämmerle konnte Andreas Blum live vor Ort erleben.

Alessandro Hämmerle, Andreas Blum
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Olympiasieg von Alessandro Hämmerle

Insgesamt waren die Olympischen Spiele in Peking für Vorarlberg mit acht Medaillen die erfolgreichsten aller Zeiten. Und mit den Goldmedaillen von Johannes Strolz (Kombination und Team), Alessandro Hämmerle (Snowboardcross) und Katharina Liensberger (Team), den Silbermedaillen von Strolz und Liensberger im Slalom und Thomas Steu im Team sowie der Bronzenen von Steu mit Partner Lorenz Koller im Doppelsitzer ist Vorarlberg das erfolgreichste österreichische Bundesland bei diesen Spielen – mehr dazu in: Rekord: Acht Olympia-Medaillen für Vorarlberg. Auf Platz zwei folgt Kärnten mit den Goldmedaillen von Anna Gasser und Matthias Mayer, aus der südlichsten Ecke stammt auch die einmal zweitplatzierte Daniela Ulbing. Zudem holte Mayer noch einmal Bronze.

Fotostrecke mit 5 Bildern

  Johannes Strolz
GEPA pictures/ Harald Steiner
Drei Medaillen: Johannes Strolz reicht behängt
Alessandro Hämmerle
APA/EXPA/JFK
Alessandro Hämmerle mit Goldmedaille
Katharina Liensberger und Petra Vlhova
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Katharina Liensberger jubelt über Slalom-Silber
 Thomas Steu and Lorenz Koller
GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
Bronze im Doppelsitzer und später noch Silber mit der Mannschaft: Thomas Steu und Lorenz Koller
  Winter Olympic Games Beijing 2022, mixed team parallel
GEPA pictures/ Harald Steiner
Die Vorarlberger Liensberger (dritte von links) und Strolz (ganz rechts) jubeln mit dem Team über Gold