Jubelnde und weinende Sportler – auch vor Freude, emotionale Interviews – das sind Bilder, die wir bei den Olympischen Spielen oft gesehen haben. Wir konnten uns mitfreuen, mitweinen – ganz besonders, wenn unser neuer Star Johannes Strolz seinem olympischen Märchen ein weiteres Kapitel hinzufügte oder wenn unser Snowboardcrosser Alessandro Hämmerle endlich seine Karriere mit olympischem Gold krönen durfte.
Rückblick auf Olympische Spiele
ORF-Reporter Andreas Blum berichtet über seine Eindrücke bei den Olympischen Winterspielen in Peking.
Maskottchen Bing Dwen Dwen als gefragtes Souvenir
Olympia in Peking – das waren aber auch futuristische, bunt beleuchtete Sportstätten, von oben bis unten in weiße Sicherheitskleidung gehüllte freiwillige Helfer oder wegen der Kälte fast komplett vermummte Sportler, aber auch Roboter, die Essen zubereiten oder frische Luft verteilen – alles das gehörte zu den Olympischen Spielen in Peking. Und nicht zu vergessen: Maskottchen Bing Dwen Dwen, der Pandabär. Um ein solches Souvenir zu ergattern, stellten sich manche schon vier Stunden vor der Öffnung vor einem Laden in die Schlange.
Leben in einer Blase
Auch der Vorarlberger Sportredakteur Andreas Blum hat sich auf die Jagd nach einem Maskottchen begeben – und schließlich eines ergattert. Er war für das ORF-Fernsehen in Peking, zuständig für Interviews vor allem beim Langlauf und beim Biathlon. Also nah dran am Geschehen und an den Sportlern – so nah man in Zeiten der Pandemie eben sein kann.
Dafür gab es tägliche PCR-Tests und das Leben in einer Blase, in der man sich nur sehr eingeschränkt bewegen durfte: Im Großen und Ganzen vom Hotel zur Wettkampfstätte und zurück. Sogar für rund 100 Meter im Skisprungstadion mussten die Journalisten in den ersten Tagen einen Bus nehmen, zu Fuß gehen nicht erlaubt. Diese Regelung wurde dann aber doch bald aufgeweicht.
Freundliche Helfer mit wenig Englischkenntnissen
Vom Land gesehen hat der Sportredakteur sonst eigentlich nichts, außer auf der Busfahrt vom Flughafen zum Hotel – eine Busfahrt von vier Stunden für 180 Kilometer, durch karge unbewohnte Landschaft. Ebenso eingeschränkt der Kontakt zu den Gastgebern: Außer Securities, Polizisten und freiwilligen Helfern sahen die Journalisten niemanden – von Arbeitskollegen und Sportlern abgesehen.
Extrem freundlich waren die freiwilligen Helfer, allerdings war die Verständigung schwieriger als gedacht. Nach einem „Can I help you?“ waren die Englischkenntnisse meist erschöpft, die Verständigung mit Händen und Füßen manchmal gar nicht so einfach.
Kälte: Notizen machen unmöglich
Bemerkenswert war die Kälte, die nicht nur die Sportler forderte, sondern auch ganz besondere Herausforderungen an das Gedächtnis eines Sportjournalisten stellte: Zwischenzeiten aufschreiben war schlicht nicht möglich, denn die Handschuhe ausziehen wäre nicht auszuhalten gewesen – und der Stift war bei der Kälte ohnehin nicht arbeitstauglich.
Die Temperatur lag teilweise bei minus 26 Grad, mit dem starken Wind wurde von einer gefühlten Kälte von rund 36 Grad Minus ausgegangen. Einmal froren dem Sportredakteur sogar die Wimpern aneinander, ein Öffnen der Augen war kurzzeitig unmöglich.
Vorarlberg erfolgreichstes Bundesland
Insgesamt aber war es ein besonderes Erlebnis – vor allem auch wegen der sportlichen Erfolge. Den Olympiasieg von Snowboardcrosser Alessandro Hämmerle konnte Andreas Blum live vor Ort erleben.
Insgesamt waren die Olympischen Spiele in Peking für Vorarlberg mit acht Medaillen die erfolgreichsten aller Zeiten. Und mit den Goldmedaillen von Johannes Strolz (Kombination und Team), Alessandro Hämmerle (Snowboardcross) und Katharina Liensberger (Team), den Silbermedaillen von Strolz und Liensberger im Slalom und Thomas Steu im Team sowie der Bronzenen von Steu mit Partner Lorenz Koller im Doppelsitzer ist Vorarlberg das erfolgreichste österreichische Bundesland bei diesen Spielen – mehr dazu in: Rekord: Acht Olympia-Medaillen für Vorarlberg. Auf Platz zwei folgt Kärnten mit den Goldmedaillen von Anna Gasser und Matthias Mayer, aus der südlichsten Ecke stammt auch die einmal zweitplatzierte Daniela Ulbing. Zudem holte Mayer noch einmal Bronze.