Babyfüße und Hand einer Frau
Nicolas BAUMERT/Pixabay
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Soziales

Hebammenmangel durch Pensionierungswelle erwartet

In Vorarlberg gibt es 141 Hebammen, von einem Hebammenmangel spricht aktuell niemand. Beim Hebammengremium Vorarlberg wird aber darauf aufmerksam gemacht, dass in den kommenden zehn Jahren ein beträchtlicher Teil der Hebammen in Pension gehen wird. Wenn das Land noch genug Hebammen haben will, müsse sich einiges ändern.

Ändern müsse sich zum einen der Gehalt. Es gibt nämlich Hebammen, die haben einen Kassenvertrag, mit der Österreichischen Gesundheitskasse. Das kommt für werdende Mütter und für Familien, die die Leistungen einer Hebamme benötigen, natürlich billiger, wenn das quasi eine Kassenhebamme ist.

Hebammen kriegen von der Kasse aber nicht gerade viel Geld, sagt Bernadette Brieskorn, Sprecherin des Hebammengremiums Vorarlberg: „Wenn man vergleicht, eine Hebamme mit Kassenvertrag im Burgenland lebt gut mit den Tarifen, aber in Vorarlberg ist das Leben doch sehr viel teurer.“ Da müsse man nun schauen, dass es Unterschiede auf Bundeslandebene gebe.

Idee: Geburtshaus in Vorarlberg

Es geht aber nicht nur um die Frage, wieviel Hebammen verdienen. Gedacht wird noch an andere Wege, den Beruf in Vorarlberg attraktiver zu machen. Es gebe zum Beispiel die Idee, auch in Vorarlberg wieder ein Geburtshaus aufzubauen.

Optimal für werdende Mütter, die für die Geburt nicht ins Spital wollen, sagt Bernadette Brieskorn: „Was vielleicht auch für die eine oder andere Hebamme, die die Ausbildung wo anders gemacht hat und Geburtshäuser kennt, dass sie das attraktiv findet und vielleicht auch zurück nach Vorarlberg kommt.“

Zusammenarbeit mit Fachhochschule wäre gut

In Vorarlberg gibt es keine Hebammenausbildung – das ist auch schon kritisiert worden. Bernadette Brieskorn sagt, man müsse das auch nicht unbedingt machen, immerhin sei Vorarlberg einfach ein kleines Land. Aber man könnte zum Beispiel mit der Fachhochschule in Innsbruck zusammenarbeiten, dass Vorarlbergerinnen sich dort ausbilden lassen, Praktika dann aber in Vorarlberg machen, dass sie schon den Bezug zur Hebammenarbeit in Vorarlberg bekommen.

Denn derzeit, sagt Brieskorn, sei es schon so, dass die Frauen, wenn sie die Ausbildung in der Schweiz, oder in Deutschland, oder sonst in Österreich machen, dann auch dort arbeiten und wenn das so bleibt, kann’s bei uns schon noch zu Nachwuchssorgen kommen.