Näherinnen in einer Fabrik
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Wirtschaft

Arbeiterkammer: Mitarbeitende oftmals benachteiligt

Die Arbeiterkammer hat den Standort Vorarlberg aus Sicht der arbeitenden Menschen beurteilt und ist zu dem Entschluss gekommen, dass die Mitarbeiter in vielen Bereichen benachteiligt sind, angefangen vom Lohn bis hin zu den Weiterbildungsmöglichkeiten.

Vorarlberger Unternehmen fahren regelmäßig hohe Gewinne ein, aber bei den Mitarbeitern kommt davon nur recht wenig an. So lässt sich der Hauptkritikpunkt der Arbeiterkammer an der aktuellen Arbeitssituation im Land zusammenfassen. Im Bundesländervergleich stehe Vorarlberg besonders schlecht da, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Das Ungleichgewicht zwischen dem Anstieg der Unternehmensgewinne und dem Anstieg der Löhne sorgt aus Sicht von Hämmerle auch für die explodierenden Wohnkosten in Vorarlberg. Denn wenn Unternehmen Gewinne machen, stecken sie die oft in den Kauf von Grundstücken oder Immobilien. Das macht Wohnen immer teurer und führt dazu, dass sich vor allem junge berufstätige Menschen kein Eigenheim mehr leisten können.

Arbeiterkammer fordert 1.700 Euro netto Mindestlohn

Neben mehr Lohn für die Beschäftigten fordert die Arbeiterkammer weiterhin die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 1.700 Euro netto, eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und einen Ausbau der Kinderbetreuung im Land. Hämmerle zufolge wirkt die Pandemie auf den Arbeitsmarkt wie ein Brennglas und zeigt auf, wo die größten Probleme liegen. Zum Beispiel bei der gestiegenen Langzeitarbeitslosigkeit.

Eigener Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose

Die Lösung wäre für Hämmerle, dass ein eigener Arbeitsmarkt für langzeitarbeitslose Menschen aufgebaut wird. Dort sollten sie dann nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft eine Beschäftigung erhalten.

Die Arbeiterkammer plädiert generell für bessere Bildungsmöglichkeiten in Vorarlberg. Denn nirgendwo in Österreich gebe es mehr Menschen im erwerbstätigen Alter, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben.