Auto wird betankt
ORF.at/Kaja Stepien
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Verkehr

Spritverbrauch von Diesel-Autos kaum gesunken

Der reale Spritverbrauch von Vorarlbergs Diesel-Autos ist seit dem Jahr 2000 um nur 0,6 Liter pro 100 Kilometer gesunken, macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam. Dass in den vergangenen Jahren immer mehr übergewichtige und übermotorisierte Modelle auf den Markt gebracht wurden schadet der Umwelt und kommt teuer.

Mit 1,477 Euro pro Liter hat Diesel den bisherigen Höchstwert von September 2012 um einen Cent übertroffen. Unter Berücksichtigung der Inflation war Sprit vor neuneinhalb Jahren teurer als heute. „Die gestiegenen Spritpreise müssen zum Anlass genommen werden, die Erdölabhängigkeit des Verkehrs rasch zu reduzieren. Denn ein noch größeres Problem ist der zu hohe reale Spritverbrauch der Autos“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Der VCÖ weist darauf hin, dass in den vergangenen 20 Jahren der reale Spritverbrauch der Diesel-Autos von Vorarlbergs Haushalten trotz technologischem Fortschritt um nur 0,6 Liter gesunken ist, pro 100 Kilometer von 6,9 Liter im Jahr 2000 auf 6,3 Liter im Jahr 2020. „Dass in den vergangenen 15 Jahren immer mehr übergewichtige und übermotorisierte Modelle auf den Markt gebracht wurden, schadet wegen der Kosten den Autofahrerinnen und Autofahrern und wegen des hohen CO2-Ausstoßes den künftigen Generationen und der Umwelt“, macht Schwendinger auf die Folgen aufmerksam.

Können Spritverbrauch beeinflussen

Im EU-Vergleich zählt Österreich nach wie vor zu jenen Ländern, wo die Treibstoffpreise niedriger sind als im Schnitt. Ein Liter Diesel ist in Österreich um rund zwölf Cent billiger als im EU-Schnitt, kostet um 21 Cent weniger als in Deutschland, um 24 Cent weniger als in Italien, um rund 40 Cent weniger als in der Schweiz und um fast 60 Cent weniger als in Schweden, informiert der VCÖ.

„Die Spritpreise werden von globalen Entwicklungen in die Höhe getrieben, auf die Österreich keinen Einfluss hat. Sehr wohl aber können wir den Spritverbrauch beeinflussen“, betont Schwendinger. Deshalb sei es wichtig, das Angebot an Bahn- und Busverbindungen weiter zu verbessern, in dünner besiedelten Regionen die Linienangebote durch Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis nachfrageorientiert zu ergänzen und die Rad-Infrastruktur weiter zu verbessern.

Spritspar-Tipps

  • Kurze Strecken statt mit dem Auto möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen
  • Wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel benutzen
  • Beim Autokauf auf einen niedrigen Spritverbrauch achten
  • Kein größeres Auto als nötig
  • Fahrgemeinschaften bilden
  • Carsharing
  • Niedrigtourig fahren
  • Vorausschauend fahren
  • Hohes Tempo vermeiden
  • Unnötige Spritfresser wie zum Beispiel Dachboxen vermeiden