Der Kombi-Olympiasieger Johannes Strolz holte auch noch Silber im Slalom. Nach einem guten ersten Durchgang mit zwei kleinen Fehlern ging Strolz als Führender in den entscheidenden Lauf und musste sich mit 0,61 Sekunden Rückstand nur dem Franzosen Clement Noel geschlagen geben. Der 24-jährige Franzose katapultierte sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch vom sechsten auf den ersten Platz. Bronze ging an Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen (+0,70).
Die letzte Einzelentscheidung der Alpin-Herren war an Spannung kaum zu überbieten. Mit der hohen Nummer 19 im ersten Lauf hatte der 29-jährige Strolz dem Norweger Henrik Kristoffersen die Bestzeit um zwei Hundertstelsekunden weggeschnappt, es war zugleich seine zweite Laufbestzeit in Yanqing nach jener im Kombi-Slalom. Foss-Solevaag war Halbzeitdritter.
Im Finale fiel Kristoffersen auf Platz vier zurück. Noel stürmte mit Laufbestzeit von Platz sechs zu Gold, für Strolz blieb Silber, womit er mit Vater Hubert Strolz gleichzog, der 1988 in Calgary Gold in der Kombi und Silber im Riesentorlauf erobert hatte.
2. DG: Johannes Strolz (AUT)
„Hallo Papa, jetzt sind wir gleichauf“
„Hallo Papa, jetzt sind wir medaillenmäßig bei Olympia gleichauf, und ich freue mich, wenn ich euch alle zu Hause wiedersehe. Ich musste schon wieder an ihn denken“, sagte Strolz im ORF-Interview. „Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden, einfach ein Traum. Ich hatte schon Gold, konnte also nicht viel verlieren. Ich habe mich auf meine Aufgabe konzentriert, die Silbermedaille zu Gold ist ein Traum.“
Interview mit Johannes Strolz
Vater Hubert weinte vor Freude über die Silbermedaille
Vater Hubert Strolz schaute das Rennen seines Sohnes zu Hause im Haus Hubertus in Warth an. Nach der gewonnenen Silbermedaille vergoss er ein paar Freudentränen, verriet er. „Es ist so unglaublich was hier passiert ist. herzliche Gratulation an Johannes. Jeder Sportler weiß, was das bedeutet und gerade im Slalom wo es eine so starke Konkurrenz gibt. Es ist einfach verrückt“, sagt Hubert Strolz nach dem Rennen.
Vater Hubert Strolz mit Tränen in den Augen im Interview
Bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary gewann Hubert Strolz auch Gold in der Kombination und Silber im Riesentorlauf. „Es ist unglaublich dass wir beide das erreichen konnten“, sagt Hubert Strolz mit Tränen in den Augen. „Es ist einfach schön wenn der Sport solche Geschichten schreibt“, so Hubert Strolz weiter.
Freundin Sabrina ist stolz auf Johannes
Johannes Freundin Sabrina Weißenbach kann es noch gar nicht richtig fassen, was ihrem Freund gelungen ist. „Es ist unglaublich, wirklich, es ist eine riesen Freude“, so Sabrina. Die beiden haben am Dienstagabend noch miteinander telefoniert und Sabrina verrät, dass Johannes am Vorabend bereits Ruhe ausgestrahlt habe.
Public Viewing im Hotel Walserberg in Warth
In Warth, der Heimatgemeinde von Strolz, wurde das Rennen natürlich mitverfolgt. Thomas Walch, der Besitzer des Hotels Walserberg, organisierte extra für den frühen Mittwochmorgen ein Public Viewing in seinem Hotel. Er merkte nämlich, dass auch die Hotelgäste am Rennen interessiert sind. Mit dabei war auch der Warther Bürgermeister Stefan Strolz, der Cousin von Johannes Vater Hubert Strolz. Der Jubel war groß nach der gewonnen Silbermedaille.
Schwarz wurde 17., Matt ausgeschieden
Marco Schwarz, zur Halbzeit nur auf Platz 25, steigerte sich in der Entscheidung und beendete das Rennen als zweitbester Österreicher auf dem 17. Rang. Michael Matt, nach dem ersten Lauf noch Siebenter, schied nach drei Toren aus.
Manuel Feller, der im ersten Durchgang bis zur ersten Zwischenzeit noch gut unterwegs gewesen war, fädelte ein und verpasste den zweiten Lauf ebenso wie unter anderen Weltcup-Spitzenreiter Lucas Braathen aus Norwegen.