Demonstration in Bregenz
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Chronik

CoV-Demovideo schlägt hohe Wellen

In diversen Chat-Gruppen von CoV-Maßnahmengegnern macht ein neues Video die Runde. Zu sehen ist eine Schweizer Demonstrantin, die von Polizisten zu Boden gedrückt und weggetragen wird. Für die Demonstranten polizeiliche Willkür und brutales Vorgehen. Die Polizisten sprechen von einem falsch vermittelten Bild und gewollter Spaltung.

Die ganze Geschichte ist deutlich länger, als das halbminütige Video, das derzeit herumgeschickt wird. Die Schweizerin war mit einer ganzen Gruppe auf der Demo in Bregenz. Einsatzleiter Herbert Rosinger hat die Schweizer Gruppe darauf aufmerksam gemacht, dass er und seine Kollegen die Einreiseregeln, also 2G+, kontrollieren werden.

„Bild wird falsch vermittelt“

Einige sind davon gerannt, andere haben sich kontrollieren lassen. Die Frau im Video habe es offensichtlich darauf ankommen lassen, sie hat die Daten nicht bekannt gegeben. Da sei den Polizisten nichts mehr anderes übrig geblieben, als sie zur Identitätsfeststellung festzunehmen, so Rosinger: „Die Frau hat sich dann fallen gelassen. Die Kollegen haben sie aufgehoben und wegtransportiert, dabei hat sie geschrien. Jetzt wird ein ganz anderes Bild vermittelt, so als ob wir eine Prügelpolizei wären.“

Dass es einen Stufenplan gegeben habe, eine Ansprache, eine Information und eine Rechtsauskunft, von dem werde nicht berichtet, das finde Rosinger schade: „Das zeigt, es gibt Menschen, die eine Spaltung wollen, die Aggression und die Stress zwischen Polizei und zwischen Bevölkerung bringen. Die zielen eigentlich auf Gewaltexzesse ab, das ist nicht okay.“

Polizeieinsätze bei Demos

Weltweit wird gegen Corona-Maßnahmen und die Impfung demonstriert. Kaum aber wo so oft und regelmäßig wie in Bregenz. In Vorarlbergs Landeshauptstadt zogen die Impf-Gegner ja eine Zeit lang täglich durch die Innenstadt. Damit steigt auch die Belastung für die Polizistinnen und Polizisten, die die Demonstranten sicher begleiten sollen, die von diesen aber oft verbal attackiert und provoziert werden. Der Bezirkspolizeikommandant von Bregenz und oftmalige Einsatzleiter hat uns erzählt, wie die Polizei mit dem Druck umgeht…

Auch Menschen bei Demos die gewaltbereit sind

Manche Demonstranten würden die Polizei als Feindbild sehen, sagt Rosinger. Derzeit sei die Stimmung auf den Demos wieder aggressiver. Was man auch sehe ist, dass unter den Demonstranten, Menschen seien die rechtsradikal sind oder anderen Organisationen angehören, die gewaltbereit sind, so Rosinger: „Wo wir denken, es braucht nur einen Funken und dann würden die als erstes mit Gewalt beginnen oder dabei sein und sich freuen, dass eine Situation eskaliert.“

Viele Demoteilnehmer seien alkoholisiert und verlieren dadurch die Hemmungen. Die Einsätze hinterlassen aber auch bei den Polizisten Spuren, sagt Einsatzleiter Herbert Rosinger: „Manche machen sich Sorgen und lassen es sich auch noch mal durch den Kopf gehen. Es ist einfach eine Aggression spürbar, es ist Widerstand spürbar und auch Abneigung.“

Stimmung bei Polizei getrübt

Man habe das mittlerweile auch so geregelt mit den Veranstaltern, wenn Redner auftreten und beginnen gegen die Polizei zu hetzen, dann werde einfach das Mikrofon abgedreht.

Die Stimmung ist vor allem seit dem Vorfall, als eine Frau mit dem Auto auf Polizisten gefahren ist, getrübt: „Also ich weiß aktuell von einem Beamten, der offensichtlich am stärksten gefährdet war, der hat ein Schlafproblem und fühlt sich momentan nicht sehr wohl“, so Rosinger. Er habe nun psychologische Unterstützung und die Möglichkeit bei der nächsten Demo einen anderen Dienst zu machen.