Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
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Olympia

Wie der Vater: Johannes Strolz holt Olympia-Gold

Der Warther Johannes Strolz feiert in der Kombination bei den Olympischen Spielen in Peking einen historischen Erfolg. 34 Jahre nach seinem Vater Hubert holt auch er Olympia-Gold in der alpinen Kombination. Es ist die erste Olympische Goldmedaille für Vorarlberg seit 1998, als Mario Reiter ebenfalls in der Kombination Gold holte.

Den Grundstein für seinen Erfolg legte Strolz bereits in der Abfahrt. Mit einer grandiosen Fahrt lag er zur Halbzeit der Kombination mit nur 0,75 Sekunden Rückstand auf den Führenden Alexander Aamodt Kilde auf Rang vier. Im Slalom krönte er sich dann mit überlegener Laufbestzeit zum Olympiasieger. Weltmeister Marco Schwarz wurde Fünfter, Raphael Haaser Siebenter. Favorit Alexis Pinturault aus Frankreich schied im Slalom aus. Silber geht an den Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,59), Bronze holt der Kanadier James Crawford (0,68).

„Speziell wegen der Geschichte meines Vaters bedeutet das so viel für mich. Wenn ich daran denke, all die Bilder und die Goldmedaille von meinem Vater, ist es schwer für mich, nicht zu weinen“, sagte Strolz. „Ich muss mich zuallererst bei meiner Familie bedanken. Sie haben immer an mich geglaubt, und jetzt ist ein Traum wahr geworden – die selbe Goldene, die mein Vater gemacht hat.“

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Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Johannes Strolz Gold in Kombi Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Slalom Kombi Peking
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Johannes Strolz Kombi Abfahrt Olympische Spiele in Peking
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Johannes Strolz Kombi Abfahrt Olympische Spiele in Peking
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2021 aus ÖSV-Kadern gestrichen

„Es bedeutet so viel für mich, weil ich im Sommer nicht mehr im Team war und mich zurückkämpfen musste, bis ich jetzt wieder den vollen Support habe“, ergänzte der 29-Jährige. „Die Opfer und die harte Arbeit haben sich doch ausgezahlt. Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man nie aufgeben soll. Wenn man an sich glaubt, muss man die Chance ergreifen und immer weitermachen.“

Interview mit Kombi-Olympiasieger Johannes Strolz

Im Frühjahr 2021 war Strolz aus den ÖSV-Kadern gestrichen worden und musste sich fortan in Eigenregie um Vorbereitung und Training kümmern. Seine Skier präpariert Strolz in dieser Saison selbst – auch in China, wiewohl er bei den Abfahrtslatten auf das Know-how der Serviceleute seiner Markenkollegen Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr zurückgreifen konnte.

Mit seinem ersten Weltcup-Sieg, den er sensationell im Jänner in Adelboden im Slalom realisierte, katapultierte er sich auf die größere Bildfläche und machte sich auch für die Olympia-Aufstellung unverzichtbar. Dass er beim Großereignis auch die Kombination in Angriff nehmen konnte, wurde erst am letzten Drücker möglich, nachdem Strolz am 13. Jänner kurz vor der Deadline im Europacup in Tarvisio die nötigen FIS-Punkte für die Abfahrt gesammelt hatte.

So feiert die Familie Strolz den Olympiasieg von Johannes

Vater Hubert holte ebenfalls Gold in der Kombination

Sein heute 59-jähriger Vater hat zwar nur ein Weltcup-Rennen gewonnen (Kombination 1988) holte aber bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary Gold in der Kombination und Silber im Riesentorlauf. Er hätte es auch beinahe geschafft, als erster Alpiner einen Olympiasieg zu wiederholen. Doch im entscheidenden Lauf des Kombi-Slaloms bei den Spielen 1992 in Albertville schied er kurz vor dem Ziel überlegen in Führung liegend aus. Sieben Monate später erblickte Sohn Johannes das Licht der Welt.

Schwarz: „Niemand mehr verdient als er“

„Den habe ich vor dem Tag schon ganz oben auf der Rechnung gehabt. Echt, Hut ab! Dass er sich so zurückgekämpft hat, ist eine megacoole Geschichte“, freut sich Kombi-Weltmeister Schwarz mit. „Er steht am Nachmittag im Skiraum und richtet sich seine Ski selber her. Mehr verdienen kann es einer nicht als er.“ Haaser schloss sich den Glückwünschen an. „Dem Johannes kann ich echt nur gratulieren. Gewaltige Leistung, ich freue mich so für ihn. Er hat sich das so hart erarbeitet und erkämpft. Es freut mich riesig“, sagte der Tiroler.