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ORF.at/Dominique Hammer
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Chronik

Online-Anlagebetrug: Hunderttausende Euro weg

Die Arbeiterkammer Vorarlberg warnt vor einer Betrugsmethode mit dem Namen Cyber Trading Fraud. Bei diesem Online-Anlagebetrug haben bereits mehrere Menschen in Vorarlberg sechsstellige Euro-Beträge verloren.

Beim Cyber Trading Fraud locken Betrüger im Internet potenzielle Anlegerinnen und Anleger für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte an und verleiten sie zu Geldzahlungen. Die Opfer werden etwa per Mail oder über Soziale Medien kontaktiert. Ihnen wird eine Anlageform – sogenannte binäre Optionen – präsentiert, mit denen sehr hohe Gewinne möglich sein sollen.

Immer wieder wird Geld eingezahlt

Zu Beginn werden meist 250 Euro eingezahlt. Dann wird mittels perfekt gestalteter Websites den Leuten vorgetäuscht, dass dieser erste Einsatz bereits einen hohen Gewinn erzielt hätte. Und mit dieser Betrugsmasche wird dann immer mehr Geld herausgelockt.

Das virtuelle Konto zeigt immer höhere Summen an, wenn man dann allerdings sein Geld ausbezahlt bekommen möchte, gibt es nichts. Das gesamte Geld sei dann weg, betont Paul Rusching, Konsumentenschützer bei der Arbeiterkammer Vorarlberg.

Schulden für diese Anlageform gemacht

Rusching kennt den Fall eines Vorarlbergers, der 270.000 Euro verloren hat. 70.000 Euro davon waren sogar fremdfinanziert, somit hat der Mann nun 200.000 Euro von seinem Geld verloren und er hat zusätzlich 70.000 Euro Schulden.

Bei diesem Opfer handelt es sich übrigens um einen Abteilungsleiter in einem größeren Unternehmen, nicht um jemanden, der überhaupt keine Ahnung von Finanzen und Geschäfte hat, betont Rusching. Insgesamt haben in Vorarlberg bereits mehrere Menschen auf diese Art und Weise mehrere hunderttausend Euro verloren.

Anzeigen nehmen immer mehr zu

Rusching rät dazu, bei großen Rendite-Versprechen sehr vorsichtig zu sein. Das fragliche Angebot könne zur Überprüfung auch dem Konsumentenschutz der Arbeiterkammer vorgelegt werden.

Rusching warnt auch vor Investments in Krypto-Währungen, 95 Prozent der Angebote aus diesem Bereich seien nicht seriös. Im Jahr 2020 sind in Österreich im Bereich Internet-Kriminalität fast 36.000 Straftaten angezeigt worden.