Restaurant, innen, Tisch
borisimple – stock.adobe.com
borisimple – stock.adobe.com
Wirtschaft

Spätere Sperrstunde lässt viele aufatmen

Für die Gastronomie ist es ein guter Tag – oder vor allem ein guter Abend. Denn die Sperrstunde ist auf Mitternacht ausgeweitet worden. In zwei Wochen wird dann aus 2-G wieder 3-G. Aber aufatmen können noch immer nicht alle: Für die Event- und Nachtgastronomen gibt es nach wie vor wenig bis kein Geld zu verdienen.

Im Business- und Event-Hotel „Firmament“ in Rankweil wurde mit der späteren Sperrstunde die Mitarbeiteranzahl von 12 wieder auf 40 hochgefahren, das sind rund zwei Drittel der Belegschaft. Die Sperrstunde bis Mitternacht ermögliche wieder den einen oder anderen Event, der bisher nicht abgehalten werden konnte, sagt Gastronom und Caterer Ernst Seidl. Er freut sich über das „positive Signal“, dass sich die Welt wieder öffne.

„Die Stimmung ist Gott sei Dank jetzt ins Positive gekippt“, sagt Seidl. „Ich hoffe, es tut sich nicht nur in der Gastronomie etwas, sondern über kurz oder lang auch für die Eventbranche. Bei Events sind wir momentan bei 50 Gästen, da traut sich noch keiner drüber. Erst wenn das auf 200 bis 300 ist, dann können wir sagen, dann wird es auch für uns positiv“, so Seidl.

„War einfach eine blöde Zeit“

Erleichtert ist auch der Wirt des „Rössleparks“ in Feldkirch. Das Lokal hat normalerweise am Wochenende bis 1.00 Uhr nachts geöffnet, nun immerhin wieder bis Mitternacht. „Jetzt haben wir uns immer bis 22.00 Uhr durchkämpfen müssen“, sagt Gastronom Markus Nagele. „Das war für uns einfach eine sehr blöde Zeit, weil das Gefühl für den Gast ist nicht so vorhanden.“ Mit der Öffnungszeit bis 24.00 Uhr sei ihm vor allem am Wochenende geholfen: „Da kommen wir besonders am Freitag und Samstag ein Stückchen weiter“, sagt Nagele.

CoV: Impfpflicht und Lockerungen

Das Gesundheitsministerium hat am Freitag jene Verordnung vorgelegt, die die Sperrstunde nach hinten verlegt. Das heißt, Lokale dürfen ab sofort bis Mitternacht offen halten. Weiters wird die Teilnehmerzahl für Zusammenkünfte erhöht. Auch in der Jugendarbeit und bei Ferienlagern sind mehr Teilnehmer möglich.

„Wirklicher Barbetrieb noch nicht möglich“

Viele Junge und Junggebliebene gehen in Feldkirch unter anderem ins „Bunt“. Normalerweise hätte die Bar bis 2.00 Uhr offen. Für Maximilian Behrle ist es grundsätzlich erfreulich, dass er zumindest wieder bis Mitternacht öffnen darf. Problem sei aber, dass es immer noch die Regel gebe, dass im Sitzen konsumiert werden müsse.

„Ein wirklicher Barbetrieb, wie man ihn von früher kennt, ist noch nicht ganz möglich“, sagt Behrle. Das nur im Sitzen konsumiert werden dürfe, sei bei den Gästen inzwischen allerdings schon fast zur Gewohnheit geworden. Und trotzdem können es die „Bunt“-Gastronomen schon kaum mehr erwarten, bald wieder den Club im Keller aufsperren zu können – wieder mit einer Sperrstunde bis 4.00 Uhr früh.