Polizeihubschrauber Libelle
Bernd Hofmeister
Bernd Hofmeister
Chronik

Weitere Lawinen: Zwei 17-Jährige mitgerissen

Nach dem tödlichen Lawinenunglück am Freitag im Skigebiet Albona hat es in Vorarlberg am Samstag drei weitere Lawineneinsätze gegeben, die aber ein gutes Ende hatten. Im Skigebiet Golm wurden zwei junge Freerider von einer Lawine mitgerissen, blieben aber unverletzt. Zudem lösten Lawinenabgänge in Damüls und in Sonntag-Stein große Suchaktionen aus.

Zwei 17-jährige Freerider wollten am Samstagmorgen laut Polizei im Skigebiet Golm über die Variantenabfahrt im Bereich Verspala ins Tal fahren. Als der erste der beiden Skifahrer in den Tiefschneehang unterhalb des Verspalakopfs einfuhr, löste sich ein etwa 95 Meter breites Schneebrett und riss die beiden Skifahrer rund 70 Meter mit sich. Einer der Wintersportler wurde oberflächlich verschüttet, konnte sich jedoch selbst befreien. Der zweite Skifahrer wurde nicht von der Lawine verschüttet.

Die beiden 17-Jährigen blieben unverletzt. Sie stiegen zunächst zu Fuß Richtung Außergolm ab und wurden von der Pistenrettung mittels Skidoo zur Bergstation gebracht. Zum Zeitpunkt des Vorfalls herrschte Lawinenwarnstufe 3 – erhebliche Lawinengefahr.

Große Suchaktion am Portlahorn

Beim Portlahorn in Damüls sorgte am Samstagnachmittag eine 200 Meter breite Lawine im freien Raum für eine großangelegte Suchaktion. Ein Skifahrer entdeckte mehrere Skispuren in den Lawinenkegel, es wurden gleich mehrere Bergrettungseinheiten alarmiert. Die komplette Suchmannschaft von rund 50 Bergrettern und drei Hunden musste mit drei Hubschraubern zum Einsatzort gebracht werden.

Der Einsatz begann gegen 14.00 Uhr. Nach einer intensiven Suche stellte sich aber heraus, dass niemand von den Schneemassen verschüttet wurde. Der Einsatz wurde nach über zwei Stunden beendet.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Bei der großangelegten Suchaktion am Portlahorn kamen drei Hubschrauber zum Einsatz
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister
Lawineneinsatz
Bernd Hofmeister

Weiterer Großeinsatz in Sonntag-Stein

Die drei Hubschrauber und ein Teil der Bergretter und sowie die Hundeführer mussten sich wenig später nach Sonntag-Stein aufmachen, denn hier wurde gegen 17.00 Uhr ein frisches Schneebrett entdeckt, das über die gesperrte Ski-Route 3 des Skigebiets abgegangen war. Nachdem ein Pistenretter oberhalb des Anrisses zwei Einfahrtsspuren entdeckte und er sich bei weiteren Skifahrern erkundigt hatte, wurde eine Sicherheitssuche ausgelöst. Diese wurde aber nach rund einer Stunde beendet, ohne dass jemand gefunden wurde. Auch bei diesem Einsatz waren vier Bergrettungseinheiten mit rund 40 Personen beteiligt.

wetter.ORF.at: Lawinenlagebericht
Hier gibt es eine interaktive Karte mit den aktuellen Lawinenwarnstufen für Vorarlberg.

43-Jähriger von Lawine erfasst und getötet

Vor allem im Westen Österreichs gab es bei weiteren Lawinenunglücken am Samstag Tote und Verletzte. Ein Mensch kam durch eine Lawine in der Tiroler Gemeinde Schmirn ums Leben, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Polizei berichtete. Demnach wurden unterhalb der Gammerspitze fünf Wintersportler verschüttet. Vier von ihnen wurden lebend, aber verletzt geborgen und in ein Krankenhaus geflogen.

Am Freitag waren bereits bei drei Unglücken acht Menschen gestorben – einer davon in Vorarlberg. Bei einem Lawinenabgang im Skigebiet Albona in Klösterle kam ein 43-jähriger Skifahrer ums Leben. Er war laut Polizei mit drei weiteren Wintersportlern unterwegs und wollte vom Knödelkopf über freies Gelände abfahren. Dabei löste sich ein riesiges Schneebrett – mehr dazu in: Tödliches Unglück: Skifahrer von Schneebrett mitgerissen.