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Coronavirus

Jäger in Sorge: Vollversammlung ohne 3-G-Regel

CoV-Regeln werden öfters kritisiert, weil sie als zu streng angesehen werden. Für die Jagdgenossenschaft Egg sind sie aber zu locker. Bei der Vollversammlung gilt nur eine Maskenpflicht, nicht aber die 3-G-Regel. Der Vorstand sorgt sich nun um die Gesundheit der Mitglieder.

Seit zwei Jahren sollte die Jagdgenossenschaft Egg einen neuen Vorstand wählen. Immer wieder sind Lockdowns dazwischengekommen, im Sommer haben viele Mitglieder kaum Zeit, da sie auf der Alpe sind. Die Bezirkshauptmannschaft Bregenz drängt nun darauf, dass der neue Vorstand in einer Vollversammlung gewählt wird, da die Pachtverträge für die Jagd neu vergeben werden müssen.

Die Jagdgenossenschaft Egg muss nun am 7. Februar ihre Vollversammlung durchführen. Dabei gilt aber nur die Maskenpflicht, mehr ist nach Angaben der Bezirkshauptmannschaft nicht erlaubt.

Bettina Prendergast, Hugo Waldner und Reinhard Fischer
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ORF-Redakteurin Bettina Prendergast hat mit Obmann Hugo Waldner und seinem Stellvertreter Reinhard Fischer gesprochen

Online-Versammlung ist nicht möglich

Obmann Hugo Waldner sorgt sich um die Gesundheit der Mitglieder. Vielfach seien es ältere Personen, die sich vielleicht sicherer fühlen würden, wenn alle anwesenden Personen auch getestet wären, betont Waldner.

Eine Online-Sitzung ist aufgrund des Jagdgesetzes leider nicht möglich, so Waldners Stellvertreter Reinhard Fischer. Hier zähle nicht eine Stimme pro Kopf, sondern Eigentümer und Grundbesitzer hätten anhand der Größe eine unterschiedliche Stimmenanzahl.

An die 120 Mitglieder werden erwartet

Rund 900 Mitglieder sind zur Vollversammlung eingeladen. Der Vorstand geht davon aus, dass an die 120 auch kommen werden. Das seien noch immer genug für einen möglichen Coronavirus-Cluster, zeigen sich Waldner und Fischer besorgt.

Laut Verordnung muss die Vollversammlung ohne 3-G-Regel stattfinden, betont Rainer Honsig-Erlenburg von der Bezirkshauptmannschaft Bregenz. Die Verordnung sehe bei Vollversammlungen juristischer Personen – das ist die Jagdgenossenschaft – keine 3-G-Kontrollen vor. Die Jagdgenossenschaft sei zwei Jahre säumig gewesen, es habe genügend Zeitfenster für eine Vollversammlung gegeben, wo es epidemiologisch ein bisschen ruhiger gewesen wäre.

Gegen diesen Vorwurf wehrt sich Waldner. Von Seiten der Politik habe es im Sommer und Herbst geheißen, dass die Coronavirus-Lage besser werde und deshalb habe man auf diese angekündigte bessere Zeit gewartet.