Lawinenhund Bergrettung Vorarlberg
Christoph Schöch Photography Gm
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Chronik

Mehrere Lawinenabgänge am Donnerstag

In Vorarlberg sind am Donnerstag mehrere Lawinen abgegangen. Eine davon betraf eine Familienskipiste in Zürs. Im Skigebiet Sonnenkopf gingen sogar zwei Lawinen ab und eine weitere auf einer gesperrten Skiroute im Skigebiet Silvretta-Montafon. Verschüttet wurde laut Polizei niemand.

In Zürs am Arlberg ist am Donnerstag ein Schneebrett auf eine Skipiste abgegangen, verschüttet wurde nach Polizeiangaben aber niemand. Der etwa 25 Meter lange und 50 Meter breite Lawinenkegel wurde von mehreren Personen und einem Lawinenhund abgesucht, anschließend konnte Entwarnung gegeben werden. Das Schneebrett in Zürs ging kurz vor 12.00 Uhr auf die Skipiste „Familienabfahrt“ ab.

Zwei Lawinen im freien Skigebiet am Sonnenkopf

Gegen 12.30 Uhr fuhr laut Polizeiangaben ein unbekannter Skifahrer über den freien Skiraum von der „Obermuri“-Bergstation kommend ab. Dabei löste er in einem rund 45 Grad steilen Hang ein Schneebrett aus und wurde 65 Meter weit mitgerissen. Den mitgeführten Airbag-Rucksack konnte er nicht mehr auslösen. In der Folge wurde der Skifahrer fast vollständig verschüttet, lediglich sein Arm ragte an die Oberfläche. Anwesende Wintersportler konnten den Verschütteten unmittelbar darauf unverletzt bergen. Dieser setzte seine Fahrt ohne Bekanntgabe seiner Daten fort. Das Schneebrett war rund 70 Meter lang und 40 Meter breit.

Kurz danach fuhr ein unbekannter Snowboardfahrer ebenfalls von der Bergstation „Obermuri“ kommend über den freien Skiraum talwärts. Dabei fuhr dieser in einem rund 50 Grad steilen Hang ein und löste eine weiteres rund 40 Meter breites und 120 Meter langes Schneebrett aus. Der Wintersportler wurde von der Lawine nicht erfasst und setzte seine Abfahrt fort. Die durchgeführten LVS-Suchen am Lawinenkegel verliefen ergebnislos. Bei beiden Lawinenabgängen wurden keine Personen verletzt.

Lawine auf gesperrter Skiroute

Ein Pistenretter stellte am Donnerstagnachmittag gegen 15.15 Uhr bei einer Kontrollfahrt fest, dass am Ende einer gesperrten Skiroute im Skigebiet Silvretta-Montafon in einer steilen Waldlichtung ein Schneebrett abgegangen war. Er sah eine Einfahrtsspur in das Anrissgebiet der Lawine. Da auf der bereits verfahrenen Piste keine passende Ausfahrtsspur mehr sichtbar war, wurde eine Suche eingeleitet. Anschließend wurde der Lawinenkegel mehrfach mittels Einsatz der LVS-Ausrüstung abgesucht. Es konnten keine Anzeichen für eine Verschüttung festgestellt werden. Der Lawinenkegel war 137 Meter lang und zwischen 16 und 33 Meter breit.

Eintreffen Bundesheer Hubschrauber
Bernd Hofmeister
Hubschrauber in der Walgaukaserne angekommen

Bundesheer-Hubschrauber vorübergehend in Bludesch

Aufgrund der aktuell großen Lawinengefahr (Stufe 4) in Vorarlbergs Hochgebirge ist am Donnerstag auch ein Bundesheer-Hubschrauber nach Vorarlberg entsandt worden. Die vorübergehende Stationierung des Hubschraubers in Vorarlberg erfolgte auf Anforderung durch das Land. Damit sei im Bedarfsfall im Rahmen einer Assistenzleistung eine rasche Unterstützung aus der Luft möglich, so Vorarlbergs Militärkommandant Gunther Hessel. Darüber hinaus könnten erforderliche Erkundungs- und Transportflüge abgewickelt werden. In Bereitschaft hielt sich auch der Lawineneinsatzzug des Militärkommandos Vorarlberg und des Jägerbataillons 23. Ganzjährig stehen in Vorarlberg Hubschrauber der Polizei, der Bergrettung (ÖAMTC) und der Firma Wucher im Einsatz.