Feldkirch am 10.1.2018  LKH Landeskrankenhaus Feldkirch, Chirurgie neu, Operationssaal, Doktor, Arzt, Patient, Spital
Dietmar Mathis Fotografie
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Medizin

Neuer Beruf im OP soll Personalsituation verbessern

Ein neuer Gesundheitsberuf soll die Personalsituation in den Spitälern verbessern. Die „Operationstechnische Assistenz“ ist speziell für die Arbeit im OP-Bereich geschaffen worden. Die Ausbildung wird im Frühjahr 2023 erstmals auch an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch angeboten.

Der Beruf zielt auf jenen Teil der Pflege ab, der auf den Operationsbereich spezialisiert ist. Die OTA-Ausbildung ist ein eigenständiger Bildungsweg, auf dem eine gezielte und spezifische Vorbereitung für den Arbeitsplatz Operationssaal erfolgt. Bereits in der dreijährigen Ausbildungszeit überwiegt der praktische Teil. Voraussetzung für den Beginn einer OTA-Ausbildung ist ein Mindestalter von 17 Jahren. Über die tatsächliche Aufnahme entscheidet jeweils eine fachkundige Kommission.

Feldkirch am 10.1.2018  LKH Landeskrankenhaus Feldkirch, Chirurgie neu, Operationssaal, Doktor, Arzt, Patient, Spital
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Handwerkliche Praxis und breites Knowhow

Die Lernfelder sind breit gefächert und erstrecken sich unter anderem von den Grundsätzen professioneller operationstechnischer Assistenz über Infektionslehre und Hygiene, Anatomie und Physiologie, Notfall- und Akutmanagement, Patientenbetreuung und -versorgung im OP sowie in der Endoskopie bis hin zu Operationstechniken einschließlich chirurgischer Spezialfächer sowie spezieller Instrumentenkunde.

EU-weite Anerkennung

Die offizielle Registrierung des neuen Gesundheitsberufes macht es nun auch für all jene einfacher und unbürokratischer, in Österreich zu arbeiten, die bereits im Ausland OTA-Kompetenz erworben haben. Zwar erlaubt das EU-Gesundheitsberufe-Anerkennungsgesetz bereits seit einigen Jahren, dass Personen mit einer OTA-Ausbildung in einem EU-Land eine partielle Berufszulassung für den OP-Bereich in Österreich bekommen. „Allerdings war dazu immer eine Einzelfallprüfung im Gesundheitsministerium erforderlich“, erklärt Pflegedirektor Michael Scheffknecht. „Mit dem neu geschaffenen Berufsbild dürfte diese Anerkennung für in EU-Ländern erfolgte OTA-Ausbildungen deutlich einfacher werden. Denn generell ist bei der Pflegeausbildungen eine Berufsanerkennung zwischen EU-Ländern garantiert.“

An den Landeskrankenhäusern waren und sind bereits vereinzelt OTA aus Deutschland mit partieller Berufsanerkennung im Einsatz. In spätestens vier Jahren werden nun die ersten in Österreich ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen ihre Arbeit in Vorarlbergs Spitälern aufnehmen.