Gabriele Sprickler-Falschlunger bei Diskussion mit Demonstrierenden
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Harte Diskussionen mit CoV-Demonstranten

In sozialen Medien kursiert derzeit ein Video, in dem die SPÖ-Landesvorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger sich unter Demonstrierende mischt und einem Pulk entgegenruft, dass diese bei diesen Demonstrationen „mit Faschisten“ mitgehen. ORF-Redakteur Jürgen Peschina hat Sprickler-Falschlunger dazu interviewt.

ORF: Was versprechen Sie sich von solchen Diskussionen mit CoV-Demonstrierenden?

Sprickler-Falschlunger: „Wenn man es ganz vernünftig betrachtet, könnte man sagen, es ist ganz sinnlos, mit den Leuten zu reden. Aber ich denke, dass viele dabei sind, die von ihrer Haltung her irgendwo anders stehen und die schon überlegen sollten, mit wem sie da mitlaufen.“

ORF: Haben Sie vor, solche Demonstrationen jetzt öfters zu besuchen?

Sprickler-Falschlunger: „Nein, ich werde sie nicht öfters besuchen. Ich bin aus dem Landhaus gekommen, Richtung Bahnhof gefahren und da war dieser Demonstrationszug und habe beim Bahnhof gesehen, wie die Leute vom Arbeiten kommen und Behinderungen bestehen, dass die Menschen nach Hause kommen. Und das hat mich schon aufgewühlt, das muss ich sagen. Und dann bin ich ausgestiegen und hab viele Menschen gesehen, die ganz „normal“ auf mich gewirkt haben. Und ich hab gesagt, ihr lauft da mit den Faschisten mit. Das habe ich gesagt und das glaube ich auch, weil darunter sind Holocaustleugner, Rechtsextreme etc. Und ich glaube, den Menschen sollte klar werden, wen sie da unterstützen.“

Facebook-Video

ORF: Es gibt zwar Holocaustleugner und Rechtsextreme auf solchen Demonstrationen, aber für viele Menschen auf diesen Demos trifft das auch nicht zu. Dürfen die deshalb nicht mehr demonstrieren gehen?

Sprickler-Falschlunger: „Doch, die sollen demonstrieren gehen – also, wenn man gegen die Impfpflicht demonstriert. Das verstehe ich auch und das ist auch ein gutes Recht. Ich verstehe nur nicht, wie sie jemandem hinterherlaufen, der selbst der FPÖ zu weit rechts war, wie der Herr Palm – wieso sie solchen Leuten hinterherlaufen, das verstehe ich nicht. Dann würde ich selber eine Demonstration machen.“

Demo-Diskussionen mit SPÖ-Chefin

Für Wirbel sorgt ein Handy-Video, das derzeit in den sozialen Medien kursiert. Zu sehen ist die SPÖ-Landesparteivorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger, die sich mit CoV-Demonstranten anlegt. Die Kundgebungs-Organisatoren drohen mit rechtlichen Schritten.

Kritik auch von Vizebürgermeisterin

Kritik an den Demos kommt auch von der Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne). Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut, deswegen dürfe man aber nicht die Bevölkerung in Geiselhaft nehmen. Familien würden die Innenstadt meiden, Handel und Gastronomie leiden. Schoch bittet die Veranstalter, andere Routen zu wählen.

FBP widerspricht Sprickler-Falschlunger

In einer Aussendung reagierte die Freie Bürgerpartei (FBP) umgehend auf die Äußerungen Sprickler-Falschlungers. Darin hieß es, nach Rücksprache mit Bundesparteiobmann Georg Palm könne „nur noch von einer Realitätsverweigerung und der Verzerrung von Tatsachen gesprochen werden.“ Weder Neonazis, Holocaustleugner oder sonstige Personen mit einem derartigen Gedankengut seien auf den Kundgebungen der FBP gesichtet worden.

Man weise entschieden zurück, dass die Menschen Faschisten folgen, „da die FBP weder etwas mit Faschismus oder sonstigem radikalen Gedankengut zu tun hat und dies auch in der Satzung hinterlegt ist“, so die FBP. Angeblich erhalte die Partei inzwischen Zuschriften von SPÖ-Mitgliedern, die das Verhalten ihrer Vorsitzenden scharf kritisieren würden.

In der Aussendung der Freien Bürgerpartei werden Sprickler-Falschlunger rechtliche Schritte angedroht: „Die Diskreditierung der FBP, unseres Parteiobmannes, als auch der Teilnehmer ist nicht nur falsch, sondern auch strafrechtlich zu prüfen, da Frau Dr. Sprickler-Falschlunger offenen Rufmord und die Verbreitung von Falschaussagen betreibt!“