Demo gegen Coronavirus-Maßnahmen in Bregenz
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Chronik

Demo-Teilnehmerzahlen sorgen für Diskussion

Seit Wochen wird in Bregenz gegen die CoV-Maßnahmen und die Impfpflicht demonstriert. Bei einer Frage gehen die Meinungen weit auseinander: Wie viele Menschen haben mitgemacht? Die Angaben von Polizei und Organisatoren liegen meistens sehr weit auseinander.

Die Demo-Organisatoren erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei und ihren Chef Hans-Peter Ludescher. Die Polizei würde die Teilnehmerzahl künstlich runterdrücken, sagt Georg Palm, Chef der Freien Bürgerpartei (FBP) und Organisator der „Freitag für Freiheit“-Demos in Bregenz. „Ich unterstelle Herrn Ludescher einfach, dass er die Teilnehmerzahl künstlich drückt, um ein schlechteres Bild auf diese Demonstrationen oder Kundgebungen zu werfen“, so Palm. Palm meint, dass man die Zahl der Polizei mal drei nehmen könnte, um auf die tatsächliche Teilnehmerzahl zu kommen.

Diesen Vorwurf weist man seitens der Landespolizeidirektion zurück. Polizeisprecher Horst Spitzhofer sagt, die Polizei sei da, um Fakten zu liefern und würde nichts beschönigen.

Freie Bürgerpartei setzt Zähler ein, Polizei schätzt

Bei den Kundgebungen der Freien Bürgerpartei vor dem Landhaus werden neun eigene „Zähler“ eingesetzt. Jeder von ihnen hat einen sogenannten Klicker, sagt Georg Palm. Der Durchschnittswert dieser neun Zähler wird dann an die Medien weitergeleitet.

Die Polizei hat keine Klicker. Sie setzt bei ihren Teilnehmerangaben auf erfahrene Beamte, die schätzen, sagt Spitzhofer. Das passiere an einem Standort, an dem man einen guten Überblick über die Menschenmasse hat. Dann werde nach einem bestimmten System vorgegangen, bei dem eine gewisse Personenanzahl herausgezählt und dann hochgerechnet wird.

Bei der Demo am vergangenen Samstag sprach die Polizei von 2.400 Teilnehmer:innen, Organisator Erwin Rigo von 5.000 bis 8.000. Rigo sagt aber, dass es ihm nicht darum geht die Menschen zu zählen, sondern aufzuwecken.

Palm schlägt gemeinsame Zählung vor

Georg Palm schlägt vor, dass die Zähler der Organisatoren und die Schätzer der Polizei während der Demo nebeneinander stehen und gemeinsam Menschen zählen. Nach Ende der Demo werden die Zahlen verglichen und eine gemeinsame Teilnehmeranzahl an die Medien weitergeleitet. Die Polizei wäre jedenfalls offen für diesen Vorschlag, sagt Spitzhofer.

Beide Seiten wollen nicht, dass eine unabhängige Stelle die Teilnehmeranzahl festlegt – etwa mit einem speziellen Computer-Programm. Beide vertrauen auf ihre eigenen Zählungen und Schätzungen.