Holzbaumodulweise, Balkon
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Wirtschaft

Besonderes Wohnbauprojekt in Langenegg

In der Bregenzerwälder Gemeinde Langenegg entsteht ein besonderes Wohnprojekt mitten im Dorf: Die Gemeinde hat dort ein großes Grundstück günstig an einen privaten Wohnbauträger verkauft, sie bestimmt aber, wer einziehen darf.

In Langenegg entstehen nur 900 Meter vom Dorfzentrum entfernt drei Häuser mit Wohnungen für junge Menschen aus der Umgebung. Das Besondere an diesem Wohnungsprojekt ist die Zusammenarbeit der Gemeinde mit dem privaten Wohnbauträger: Das Grundstück wurde von der Gemeinde kostengünstig (300 Euro pro Quadratmeter) an einen Wohnbauträger verkauft. Dafür entscheidet die Gemeinde aber, wer eine Wohnung kaufen darf und wer nicht. Im Vorfeld wurde deshalb ein Vertriebskonzept mit der Gemeinde ausgearbeitet, sagt Zima Wohnbau-Geschäftsführer Claudio Kohler.

Wohnbauprojekt in Langenegg
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Im Dorfzentrum entsteht das Wohnprojekt für junge Menschen aus der Umgebung

Nachfrage nach Wohnungen groß

Die Nachfrage nach den Wohnungen ist groß. Alle Einheiten bis auf zwei – die noch bewusst zurückgehalten werden – sind bereits verkauft. 15 bis 20 Prozent sind die Wohnungen günstiger als üblich. Und so gibt es beispielsweise eine 52-Quadratmeterwohnung um 230.000 Euro. Um kostengünstig und schnell bauen zu können, wurde auf Holzmodultechnik gesetzt. Das gab es bislang nur im sozialen Wohnbau, bei Mitarbeiterheimen oder im Hotelbau.

Privater Wohnbau erfordert aber mehr Individualität, die Wohnungsgrößen sind unterschiedlich, der Anspruch der Käufer ist größer. Hier könne man aber bereits reagieren: Die Holzmodule sind flexibel einsetzbar in Breite, Länge und Anordnung, sagt Gerald Lußnig von purelivin Holzmodulbau.

Leistbarer Wohnbau in Langenegg

Leistbarer Wohnbau – ein Dauerbrenner. Die Regierung hat die Wohnbauförderung angepasst. Wohnbauträger versuchen Kosten zu reduzieren, Tiefgaragen weglassen, keine Lifte, Wohnungen nur mit Baurecht verkaufen. Ein Beispiel wie es auch funktionieren kann – wenn Politik und Wohnbauträger eng vor Ort zusammenarbeiten – zeigt dieser Beitrag am Beispiel von Langenegg.

Teil eines größeren Dorfentwicklungsprojektes

Für Bürgermeister Thomas Konrad war es wichtig, im Gemeindezentrum Wohnraum für junge Langenegger zu schaffen. Es wurde deshalb ein Konzept erarbeitet. In einem ersten Schritt werden nun die drei Häuser gebaut, es sei aber noch genügend Platz für weiteren sozialen Wohnbau oder Mehrfamilienhäuser für die nächsten zehn bis 15 Jahre, sagt Konrad. Das Projekt sei nur ein Teil eines größeren Dorfentwicklungsprojektes in Langenegg.