Bischof Benno Elbs
ORF Vorarlberg
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Religion

Betroffenheit in der Diözese Feldkirch

Den ehemaligen deutschen Papst Benedikt – mit weltlichem Namen Josef Ratzinger – holt die Vergangenheit ein. Das sogenannte Münchner Missbrauchsgutachten belastet ihn schwer. Der Vorarlberger Diözesanbischof Benno Elbs sagt im ORF-Interview, dass oft der Schutz der Institution im Vordergrund stand.

Es hat die katholische Kirche in Deutschland schwer erschüttert und den ehemaligen Papst Benedikt in ein schiefes Licht gerückt – das Gutachten über sexuellen Missbrauch in der Diözese München und Freising. Das sorgt auch in der Diözese Feldkirch für Betroffenheit.

Benno Elbs zur Missbrauchscausa

Das Gutachten über sexuellen Missbrauch in der Diözese München und Freising hat die katholische Kirche in Deutschland schwer erschüttert und den ehemaligen Papst Benedikt in ein schiefes Licht gerückt. Die Übergriffe wurden demnach oft unter den Teppich gekehrt. Das sorgt natürlich auch in der Diözese Feldkirch für Betroffenheit.

Es zeige, was an vielen Orten über lange Zeit praktiziert worden ist, nämlich dass der Schutz der Institution im Vordergrund steht und dadurch habe man oft das Leid der Betroffenen übersehen oder sogar verlängert, sagt Bischof Benno Elbs.

„Ich glaube, dass wir in Österreich einen Kulturwandel vollzogen haben. So hat unser Weg damals vor zehn, zwölf Jahren begonnen, auch mit einer großen Bitte um die Vergebung. Auch in vielen persönlichen Gesprächen haben wir Betroffene um Vergebung gebeten. Und das Entscheidende ist, dass es diese Kontrolle von außen gegeben hat und vor allem, dass der Schutz der Betroffenen, der Schutz der Opfer im Mittelpunkt steht.“

Münchner Missbrauchsgutachten belastet schwer

Den ehemaligen deutschen Papst Benedikt soll laut Gutachten als Erzbischof sexuellen Missbrauch vertuscht und verheimlicht haben. Der ehemalige Papst hat mittlerweile eingeräumt, dass er doch bei einem Treffen dabei war, in dem über einen auffällig gewordenen Priester gesprochen wurde.

Auch nach dem Eingeständnis seiner Falschaussage reißt die Kritik an dem emeritierten Papst Benedikt XVI. aber nicht ab. Zugleich weisen Experten und Expertinnen darauf hin, dass nicht nur der emeritierte Papst Schuld trage. Das Problem sei wesentlich größer – mehr dazu in Experten sehen mehr als persönliches Versagen (religion.ORF.at).