Frau und Mann am Schreibtisch Ipad, Computer
detailblick-foto – stock.adobe.c
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Wirtschaft

Rekord bei Firmengründungen

Mit 1.387 Neugründungen sind im vergangenen Jahr in Vorarlberg knapp vier Unternehmen pro Tag gegründet worden. Das ist ein neuer Rekord – noch nie haben so viele Menschen in Vorarlberg den Weg in die Selbstständigkeit gewagt.

Mit 1.387 Neugründungen übertreffen die Zahlen das Vorjahresergebnis um über 16 Prozent, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Erfreulich sei, dass der Trend auch weiterhin anhalte, sagen WKV-Präsident Hans Peter Metzler und Direktor Christoph Jenny in einer Aussendung.

Gewerbe und Handwerk dominieren

Mit einem Anteil von 37,9 Prozent dominierte laut der aktuellen Gründerstatistik der Wirtschaftskammer Österreich im Spartenvergleich wieder das Gewerbe und Handwerk – gefolgt vom Handel mit 29 Prozent und der Sparte Information und Consulting mit 20,2 Prozent. Mit 7,2 Prozent bleibt es in der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft auf Vorjahresniveau, in der Sparte Transport und Verkehr stieg der Anteil von 4,8 Prozent (2020) auf 5,5 Prozent.

Knapp die Hälfte ist weiblich

Der durchschnittliche Gründer in Vorarlberg ist 37 Jahre alt und knapp die Hälfte der Gründer in Vorarlberg ist weiblich. Der Frauenanteil ist über dem Bundesschnitt.

Hauptmotive, sich selbstständig zu machen

Die Hauptmotive, sich in Vorarlberg selbstständig zu machen, waren laut Umfrage des Gründerservice bei 77,9 Prozent der Befragten, in der eigenen Zeit- und Lebensgestaltung flexibler zu sein. 74 Prozent gaben an, ihr eigener Chef sein zu wollen. 68,8 Prozent wollten eigene Verantwortung tragen und 64,9 Prozent gaben an, immer schon selbständig sein zu wollen. 57,1 Prozent der Gründerinnen und Gründer sehen in der Selbständigkeit auch die Möglichkeit, ihr Einkommen zu steigern, im Jahr 2020 waren das noch 54 Prozent, sagt Christoph Mathis, Leiter des Gründerservice in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Was Menschen an einer Unternehmensgründung hindert

Sozialversicherung, Steuern und Abgaben sind mit 27,3 Prozent das meistgenannte Gründungshindernis für Vorarlbergs Neugründerinnen und Neugründer. Zu jeweils 26 Prozent hakt es in Sachen Finanzierung der Unternehmensgründung durch Eigenmittel sowie in Puncto Allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege. 14,3 Prozent sehen die Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitenden problematisch. „Das spricht eine deutliche Sprache und gibt unseren Bemühungen Recht. Steuerliche Entlastung, Entbürokratisierung, Finanzierung und Fachkräfte – das sind und bleiben unsere zentralen Anliegen, um die Rahmenbedingungen des Gründungsstandorts Vorarlberg zu verbessern“, stellt Direktor Christoph Jenny klar.

Gründen liegt im Trend

Die generell sehr positive Einstellung zur Neugründung erklärt Mathis dadurch, dass „Gründen gesellschaftsfähiger und trendiger geworden ist, insbesondere auch durch den zunehmenden Einfluss der globalen Start-up-Szene, von Social-Media-Kanälen, Medien und Politik.“ Nach wie vor sind „klassische Branchen“ wichtige Gründungssegmente. Künftig werden aber Themen wie Umwelt, Klima oder Digitalisierung immer mehr in den Blickpunkt rücken.

Ermittelte Lebensdauer von Unternehmen

Die ermittelte Lebensdauer von neu gegründeten Unternehmen ist insgesamt hoch: nach drei Jahren bestehen österreichweit rund 80 Prozent (78,6 Prozent) der neugegründeten Unternehmen, nach fünf Jahren sind zwei Drittel (66,4 Prozent) der Unternehmen am Markt tätig und nach sieben Jahren sind es rund 60 Prozent (58,1 Prozent).