Visualisierung zeigt Coronavirus
Getty Images/Science Photo Library/Kateryna Kon
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Coronavirus

Virologin: Omikron mutiert weiter

Die Omikron-Variante des Coronavirus ist inzwischen auch in Vorarlberg die bei Infektionen vorherrschende Mutation. Doch das Virus mutiert weiter, es gibt bereits zwei Omikron-Varianten, erklärt die Virologin Janine Kimpel von der Medizinischen Universität Innsbruck.

Omikron ist nicht gleich Omikron: es gibt bereits zwei verschiedenen Mutationen des Virus. Und manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die neue Mutation mit dem Namen BA.2 durchsetzen wird. In Vorarlberg ist diese Mutation bislang noch nicht nachgewiesen worden. Experten zufolge ist das aber nur eine Frage der Zeit.

Viren vermehren sich fehlerhaft

Dass sich ein Virus im Laufe der Zeit verändert – also mutiert – sei ganz normal, sagt Virologin Janine Kimpel von der Medizinischen Universität Innsbruck. „Die Virusvermehrung an sich ist ein relativ fehleranfälliger Prozess – wenn das Virus sich vermehrt, entstehen zufällig immer Mutationen im Genom“, so Kimpel. Mutationen, die zur Inaktivität oder schlechterer Vermehrung führen, sehe man natürlich nicht: „Wir sehen am Ende nur die, die dazu führen, dass sich das Virus vielleicht besser vermehren oder einer schon bestehenden Immunantwort besser entkommen kann.“

BA.2 greift anders an

Über die neue Mutation BA.2 weiß die Wissenschaft noch nicht allzu viel. Fix ist nur, dass sich diese neue Virus-Variante in den Strukturen auf ihrer Oberfläche deutlich von der ursprünglichen Omikron-Variante unterscheidet. Und zwar in jenem Bereich, in dem das menschliche Immunsystem das Virus normalerweise angreift und neutralisiert, sagt Kimpel: „Von da her könnte es schon sein, dass die Varianten sich auch in ihrem Neutralisationsverhalten unterscheiden und unterschiedlich von Genesenen oder Geimpften neutralisiert werden können.“

Trend zu milderen Verläufen nicht linear

Im Vergleich zur Delta-Variante gilt Omikron als ansteckender, aber dafür im Verlauf milder. Das muss aber nicht bedeuten, dass weitere Mutationen diesen Trend fortsetzen. Für Kimpel wäre es auch denkbar, dass künftig wieder Varianten entstehen, die zu schwereren Verläufen führen.

Aus ihrer Sicht ist Omikron unter anderem deshalb milder im Verlauf, weil mittlerweile schon viele Menschen gegen das Virus immunisiert sind – also weil sie geimpft oder genesen sind. Kimpel und ihre Kollegen blicken jedenfalls genau darauf, wie sich die Infektionszahlen in anderen Ländern entwickeln. Denn dadurch werden auch Prognosen möglich, wie es mit dem Coronavirus hierzulande weitergehen wird.