Heliskiing, Heli-Skiing
Alexander Rochau
Alexander Rochau
Politik

Nach Heliskiing-Erlaubnis: Kritik an ÖVP-Klimapolitik

Die Vorarlberger Volkspartei hat ein „Klimaforum“ gegründet. Das gab sie am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt: Kritik an der ÖVP-Umweltpolitik folgte auf den Fuß – vor allem, weil vor wenigen Tagen das Heliskiing in Lech am Arlberg erneut erlaubt wurde.

Das Klimaforum soll laut ÖVP ein verbindendes Element darstellen, Wissen und Bewusstsein stärken und machbare Wege aufzeigen und vernetzen. Als konkrete Schwerpunkte nannte die Landtagsabgeordnete Christina Metzler als Klimaforum-Obfrau etwa den sozialen Klimawandel, weitere Schritte beim Angebot für Mobilität ohne eigenes Auto und „Raus aus Öl“.

Landeshauptmann Markus Wallner, LAbg. Christina Metzler, Obfrau Klimaforum, Michael Sochor, Geschäftsführung Klimaforum
(c) Dietrich / Vorarlberg Volkspartei
Landeshauptmann Markus Wallner, Obfrau Kliamforum ÖVP-Landtagsabgeordnete Christina Metzler und Michael Sochor, Geschäftsführung Klimaforum

Grüne sehen Glaubwürdigkeitsproblem

Es sei erfreulich, dass die ÖVP den Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel als wichtiges Thema erkennt und nun in die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich investiert, reagiert Christoph Metzler von den Grünen auf die am Freitag präsentierte ÖVP-Arbeitsgruppe Klimaforum Volkspartei.

Er hoffe, dass das Thema Klimaschutz bei der ÖVP aber nicht zum Marketing-Gag werde. Die Genehmigung des klimaschädlichen Heliskiing durch Landeshauptmann Markus Wallner lasse die Ernsthaftigkeit der ÖVP beim Thema Klimaschutz hinterfragen, so Metzer in einer Aussendung. Wir werden aber aktiv auf das Team des Klimaforums der Volkspartei zugehen, heißt es in der Aussendung.

Scharfe Kritik kommt von „Friday for Future“

Scharfe Kritik an der Klimapolitik der ÖVP kommt auch von den Aktivisten der „Friday for Future“-Bewegung. Die Liste der Entscheidungen, die die ÖVP entgegen jeder wissenschaftlichen Empfehlung und klimapolitischer Vernunft getroffen habe und weiterhin treffe, sei lang. Sie dränge noch immer auf den Bau von S18 und Tunnelspinne, bekenne sich zum Pariser Klimaabkommen, halte sich aber nicht daran, blockiere verschiedenste Klimaschutzmaßnahmen und beschließe Heliskiing für weitere 2,5 Jahre.

Heliskiing am Arlberg weiterhin erlaubt

Die ÖVP ist in Kritik geraten, nachdem das Heliskiing am Arlberg erneut erlaubt wurde. Die Bewilligung wird für zweieinhalb Jahre erteilt, also nur halb so lang wie vom Antragsteller gewünscht. Außerdem würden die Tourismusverantwortlichen in Lech aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, wie das Heliskiing mit dem Thema der Nachhaltigkeit im Tourismus zu vereinbaren sei. Die Hubschrauberlandeplätze befinden sich in den Bergen rund um Lech, auf dem Mehlsack und im Schneetäli – mehr dazu in Heliskiing in Vorarlberg weiterhin erlaubt.

Wallner verteidigt Genehmigung

Landeshauptmann Markus Wallner verteidigt die neuerliche Genehmigung von Heliskiing am Arlberg. Man habe eine Balance finden müssen: will man einen radikalen Einschnitt oder der Region und dem Betreiber die Chance geben, das Ganze anzupassen, so Wallner. Fix sei, dass Klimaschutzagenden künftig wichtiger werden, diesbezüglich müsse sich auch die Tourismusregion überdenken. Ob das Heliskiing in 2,5 Jahren also nochmals genehmigt wird, scheint zweifelhaft.