Heliskiing, Heli-Skiing
Alexander Kirch
Alexander Kirch
Freizeit

Alpenforscher: Mehr Regionalität und kein Heliskiing

Am Mittwoch hat die Landesregierung das Heliskiing in Lech am Arlberg erneut für zweieinhalb Jahre genehmigt. Der deutsche Geograph und bekannte Alpenforscher Werner Bätzing kritisiert diese Entscheidung. Das Heliskiing locke zwar kaufkräftige Leute nach Lech, es sei aber problematisch, wenn Lech auf diese Luxus-Zielgruppe setzt.

Mehr Regionalität – und kein Heliskiing: das sind die Empfehlungen des Alpenforschers Werner Bätzing für die Arlbergregion. Der Wintertourismus werde im Rahmen des Klimawandels ein sehr teures Vergnügen werden. Der Markt um diese sehr kleine Zielgruppe wird sich extrem verschärfen, meint Bätzing. „Ich habe das Gefühl, da können nur ganz wenige Orte in den Alpen damit in Zukunft überhaupt punkten. Ich habe das Gefühl, Lech wäre besser aufgestellt für eine etwas breitere Strategie, was sich nicht auf diese ganz schmale Zielgruppe konzentriert“, meint der Alpenforscher.

Alpenforscher Werner Bätzing
Jon Duschletta/Engadiner Post
Alpenforscher Werner Bätzing

„Tourismus mit regionalen Elementen verbinden“

ORF: Die Vorarlberger Landesregierung hat es den Betreibern des Heliskiing auferlegt, dass sie vor der nächsten Verlängerung der Genehmigung ein Konzept schreiben müssen, wie das Heliskiing mit Vorarlberg als nachhaltige Feriendestination in Einklang zu bringen ist. Was können die Betreiber in ein solches Konzept denn hineinschreiben?

Bätzing: Eigentlich nichts. Weil das ist ja wirklich, kann man sagen, ein Luxus Bedürfnis, möglichst schnell und möglichst ohne Aufwand in ganz kurzer Zeit an Skihänge zu kommen, die quasi jungfräulich sind. Und wenn etwas nicht umweltkompatibel ist, dann ist es das würde ich sagen. Und ich habe das Gefühl, dass die Vorarlberger Landesregierung da ein vollkommen falsches Signal an die Öffentlichkeit setzt.

ORF: Jetzt wirklich auf sanften Tourismus umzusteigen, das geht am Arlberg so auf die Schnelle wahrscheinlich nicht. Was würden Sie den dortigen Verantwortlichen empfehlen, um wenigstens ein bisschen auf die Bremse zu steigen?

Bätzing: Die Regionalität zu stärken, also ganz bewusst den Tourismus mit regionalen Elementen zu verbinden, also ganz konkret mit der Walser-Tradition, mit regionalen Essensangeboten, mit regionalen Produkten. Da gibt es eine ganze Menge, wo man quasi gerade für eine etwas kaufkräftigere Zielgruppe diese ganze Schiene der Regionalität ausbauen könnte.

ORF: Also keine aufgesetzten Heimatabende veranstalten?

Bätzing: Richtig.