Der emeritierte Feldkircher Bischof Elmar Fischer war schwer an Covid-19 erkrankt. Der 85-Jährige wurde seit rund einer Woche im Landeskrankenhaus Feldkirch auf der Intensivstation behandelt, berichtete Kathpress am Dienstag – mehr dazu in religion.ORF.at. Er lebte zuletzt zurückgezogen in einer geistlichen Gemeinschaft im Bregenzerwald.
Fischer 1961 zum Priester geweiht
1961 empfing Elmar Fischer die Priesterweihe und war anschließend Kaplan in Lustenau/Rheindorf. Der begeisterte Fußballspieler leitete von 1970 bis 1982 das diözesane Studieninternat Marianum in Bregenz. Später wurde er langjähriger Chef des Ehe- und Familienzentrums der Diözese. Bischof Klaus Küng ernannte Fischer 1989 zum Generalvikar. Ein Jahr später der Karrierehöhepunkt: Die Ernennung zum Bischof von Feldkirch.

Umstrittene Aussagen zum Thema Homosexualität
Ein Strukturprozess in den Pfarren aufgrund des Priestermangels begann, die Arbeit im Ehe- und Familienzentrum war dem ausgebildeten Psychotherapeuten ein großes Anliegen. Doch das Bischofsamt wurde zunehmend zur Bürde. Es folgten umstrittene Aussagen zum Thema Homosexualität, die laut dem Oberhirten Zitat „wie andere psychische Schwierigkeiten auch heilbar sei.“ Fischer entschuldigte sich, er sei nicht mehr auf dem aktuellen wissenschaftlichen Letztstand gewesen. Doch der nächste Aufreger folgte prompt. Elmar Fischer musste sich mit dem Vorwurf körperlicher Gewalt gegenüber Jugendlichen als damaliger Erzieher im Marianum auseinandersetzen. Bischof Fischers Reaktion – er könne sich daran nicht mehr erinnern, er entschuldigte sich trotzdem, indirekt verteidigte er die „gsunde Watschn“.
Nach der Annahme des altersbedingten Rücktrittgesuchs von Fischer durch Papst Benedikt im November 2011 übernahm Benno Elbs die Leitung der Diözese. Sein Nachfolger verglich in der Abschiedsmesse Bischof Elmar mit Johannes dem Täufer – einer zentralen Heiligenfigur in der Mitte des Doms. „Johannes der Täufer war auch ein Prophet, der nicht gescheut hat, die Dinge, die für ihn wichtig waren, beim Namen zu nennen, ohne Rücksicht auf die Reaktionen seiner Zuhörer. Manche Worte haben uns auch in ziemlich steile mediale Klippen geführt, die mich als nicht ganz schwindelfreiem Generalvikar manchmal, das gebe ich zu, den Angstschweiß ein wenig in die Stirn getrieben haben“, sagte Elbs.
Bischof Benno Elbs verglich Elmar Fischer mit Johannes dem Täufer
Begeisterter Sportler
Nach seiner Zeit als Bischof von Feldkirch zog sich der nunmehrige Altbischof nach Hittisau zurück, wo er gemeinsam mit den Schwestern vom Orden der Dienerinnen des Blutes Christi ein geistliches Zentrum betrieb. Als Privatmann war er bis zuletzt ein begeisterter Sportler, passionierter Bergsteiger und versierter Skifahrer.
Erst im vergangenen Oktober hatte Fischer seinen 85. Geburtstag begangen. Offizielle Feierlichkeiten gab es aus diesem Anlass nicht, im Juni 2021 wurde aber Fischers Diamantenes Priesterjubiläum (60 Jahre Priester) im Rahmen einer kleinen Festlichkeit gefeiert.