Wirtschaft

Huppenkothen führt Vier-Tage-Woche ein

Der Baumaschinenhändler Huppenkothen in Lauterach führt nach Angaben der Wirtschaftspresseagentur ab Februar die Vier-Tage-Woche ein. 70 Prozent haben sich freiwillig dafür entschieden – damit will Huppenkothen unter anderem seine Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen.

Konkret bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, ab Februar bei gleichbleibendem Gehalt ihre Wochenarbeitszeit von derzeit 38,5 auf 35 Stunden an vier Arbeitstagen zu reduzieren. Die Huppenkothen-Geschäftsführer Martin Hofer und Wolfgang Rigo betonen dabei, dass die Belegschaft die Wahlfreiheit habe, entweder in das neue System zu wechseln oder aber im gleichen Umfang wie bisher zu arbeiten. Ebenso könne man unter Einhaltung einer Vorlaufzeit wieder wechseln. Das System sei rollierend aufgesetzt, sodass Mitarbeiter, die in der ersten Woche des Monats am Montag frei haben, in der folgenden Woche am Dienstag zu Hause bleiben können. Und so weiter. Somit ergebe sich alle fünf Wochen ein verlängertes Wochenende von Freitag bis Montag, da die sechste Woche für die jeweilige Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter wieder mit einem freien Montag startet.

70 Prozent wollen reduzieren

Die Vorbereitungen für die Umsetzung der Vier-Tage-Woche seien abgeschlossen, so Rigo. Mittlerweile hätten sich 70 Prozent der rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Huppenkothen GmbH für einen Wechsel in die Vier-Tage-Woche entschieden. Die Pilotphase läuft vorerst einmal bis Ende 2022. Sollte sich das System bewähren, so werde man es beibehalten. Als Voraussetzung nannte Rigo den Umstand, dass die Kunden von der Vier-Tage-Woche nichts bemerken dürfen und die gleiche Service- und Betreuungsqualität wie bisher erhalten. Das gelte auch in Zeiten mit vermehrter Kundennachfrage.

Ein wichtiges Argument bei der Personalsuche

Durch die Reduzierung der Arbeitsstunden bei gleichbleibendem Gehalt bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter de facto eine Gehaltserhöhung von 9,3 Prozent. Rigo sagt, dass die Initiative dafür vom Unternehmen beziehungsweise von der Geschäftsführung ausgegangen sei. Es gebe dafür mehrere Gründe: Einerseits reagiere man damit auf eine sich verändernde Lebens- und Arbeitskultur, bei der die Work-Life-Balance für die Menschen eine große Rolle spiele, sagte Rigo. Andererseits jedoch erwarte man sich dadurch auch wesentliche Erleichterungen bei der Personalsuche. Denn Huppenkothen sei dann als Arbeitgeber deutlich attraktiver als Unternehmen mit einer Fünf-Tage-Woche. So gesehen sei die Vier-Tage-Woche auch ein wichtiges Recruiting-Instrument.

Huppenkothen ist auf Handel, Vermietung und Service von Klein- und Kompaktbaumaschinen der japanischen Marke Takeuchi spezialisiert. Als Generalimporteur ist Huppenkothen mit eigenen Filialen in Österreich, der Schweiz und Südtirol vertreten.