Brot und Getreide
peterschreiber.media – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Getreidemangel: Brot wird teurer

Getreide ist in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Die Kosten für Brotgetreide liegen 100 Prozent über dem Vorjahresniveau, zudem ist manches Getreide nur schwer zu bekommen. Der Vorarlberger Innungsmeister der Bäcker, Wolfgang Fitz, kündigt Preiserhöhungen beim Brot an.

Für Fitz ist die Lage sehr angespannt: „So eine Situation hatten wir in den vergangenen Jahrzehnten noch nie.“ Derzeit liegen die Notierungen für Premiumweizen bei 402 Euro pro Tonne, vor einem Jahr betrugen sie noch knapp unter 200 Euro pro Tonne.

„Wir kämpfen derzeit mit Mengenbeschränkungen am österreichischen Markt, obwohl Österreich eine durchschnittlich gute Ernte hatte und genug Ware auf Lager wäre“, so Fitz. Der Grund dafür liegt in der Nachfrage nach österreichischem Premiumgetreide aus den umliegenden EU-Ländern, in denen die Ernte nicht so gut war. Durch diesen erhöhten Export ist weniger Getreide im Inland verfügbar. Zudem werde inzwischen auch mit dem Rohstoff Getreide am Weltmarkt spekuliert, was die Preise zusätzlich in die Höhe treibt, betont Fitz.

Gehen die Rohstoffe aus Österreich aus?

All das führt dazu, dass es nicht nur bei den Bäckern sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel zu Preissteigerungen kommen wird, kündigt Fitz an. Gerade bei Brot und Gebäck würden die Menschen die Preiserhöhungen spüren.

Eine Brotknappheit schließt Fitz aber aus. Die benötigte Menge könne grundsätzlich produziert werden, allerdings könne es sein, dass sich die Erzeugung mit rein österreichischen Rohstoffen nicht mehr ausgehen könnte. Derzeit werde massiv österreichisches Premiumgetreide nach Italien, in die Schweiz und nach Deutschland verkauft.

Preisanstieg auch bei Futtergetreide

Gestiegen ist auch der Preis für Futtergetreide und zwar um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Was derzeit bei den Preisen passiert, habe er in 30 Jahren noch nicht erlebt, sagt Bernd Hagen, Geschäftsführer der Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke GmbH.

Die Lieferanten würden ihre Ware nicht ausliefern, da sie davon ausgehen, dass sie in den nächsten Monaten mehr Geld dafür bekommen werden, so Hagen. Er könne deshalb nicht wie bisher eine Menge für drei Monate kaufen, sondern nur für einen Monat.