blindensportgurt
ORF
ORF
Lifestyle

Start-Up entwickelt Blindensport-Gurt

Jeder kennt es: Man hat ein Problem und die Lösung dafür fehlt noch. Katharina Sedlackova ging es genau so. Ihre Schwester ist sehbehindert und sie wollte ihr helfen, alleine Sport zu machen. Im Zuge einer Uni-Arbeit hat sie dafür die Lösung geschaffen, einen Gurt für Blindensportler, der eigenständiges Sporteln ermöglichen soll.

Einfach mal eine Runde drehen, alleine ohne Hilfe Sport machen – für viele Blinde und sehbehinderte Menschen wie Susi Sedlackowa war das bis vor Kurzem undenkbar. Doch das soll sich bald schon ändern, wegen eines Gurtes. „Gerade beim Langlaufen ist das Gelände uneben und ich kann nicht sagen, ich geh allein und bin immer abhängig von meiner Schwester und darum freu ich mich, wenn das bald schon ganz ohne Hilfe geht“, so Susi Sedlackova.

Ihre Schwester Katharina Sedlackova hat etwas ganz Besonderes auf die Füße gestellt. Sie war jahrelange selbst Begleitsportlerin und hat so im Zuge einer Uniarbeit einen Gurt für Blindensportler kreiert: „Es ist wie eine Art Lendengurt, den man sich um den Bauch schnallt, vorne hat er eine Kamera, die erkennt die Umgebung, die Laufbahnen und die Position vom Läufer, aber auch ob Hindernisse im Weg stehen.“

blindensportgurt
ORF
Mittels Vibrationen, aus dem Inneren des Gürtels, werden dem Sportler Hindernisse und Richtungen vorgegeben

Die Informationen werden über intuitive Vibrationen weitergegeben, sodass der Sportler weiß, ob er stehen bleiben muss oder weiterlaufen kann. Secackova fängt mit ihrer Firma „WaibroSports“ mit dem Laufen auf Sportlaufbahnen an, mit den nächsten Schritten will sich die Firma aber auch an andere Sportarten heranwagen.

Start-Up-Stube als Anlaufstube für Jungunternehmen

Dieses Jahr soll der Gurt noch auf den Markt kommen. Bis hierher war es für Sedlackova und ihr Team ein weiter Weg. Geholfen hat ihr dabei auch die Start-up-Stube – eine Anlaufstelle für Studierende, Mitarbeitende und Alumni der FH Vorarlberg.

Ihr Ziel ist es Jungunternehmen von der Idee bis zur Unternehmensgründung zu coachen, aber auch zu inspirieren, so Thomas Metzler einer der Gründer: „Es gibt da das Bild, dass man um Unternehmer zu sein, ein besonderer Menschentyp sein muss, man hat ein Bild von Steve Jobs, und Bill Gates vor dem Auge und denkt sich, ich im Vergleich zu Steve Jobs da ist eine riesige Diskrepanz.“

start-ups-stube
ORF

Aber auch die ganz Großen haben laut Metzler klein gestartet. Die Start-Up-Stube möchte Jungunternehmen und Neugründer vor allem eines mitgeben: „Wenn du da draußen bist und eine Idee hast, dann nutze das und auch wenn das dir klein erscheint, es kann der Start von etwas großem Sein.“

Aktiv ein Problem aus dem eigenen Umfeld angehen

Magdalena Meusburger, Mitgründerin der Start-Up-Stube ergänzt: „Eine Idee muss immer zu mir selber passen, es gibt da eine tolle Methode, die heißt Ifactuation – wer bin ich, was kann ich, wenn kenn ich und basierend darauf welche Start-Up-Ideen kann ich entwickeln.“

Denn nur wer laut den Coaches aktiv ein Problem angeht und dabei Fehler macht – kann so wie Katharina Sedlackova sie lösen, sein Umfeld verändern und der Beginn etwas ganz Großem werden.

Start-up-Stube der FH Dornbirn

Katharina Sedlackova hat für ihre sehbehinderte Schwester einen speziellen Gurt zum Sport machen entwickelt. Die Erfindung soll nun auf den Markt kommen. Die Vorarlbergerin wird dabei von der Start-up-Stube der FH Dornbirn unterstützt.