Seit Montag fertigt das zur Grabher Group gehörende Unternehmen „Vprotect“ in einem neuen Betriebsgebäude im Millennium Park Lustenau FFP2-Masken. Um das dafür notwendige, spezielle Filtervlies selbst herstellen zu können, ließ sich Grabher in Deutschland eigens eine sogenannte „Meltblown"-Anlage entwickeln und bauen, die jetzt in Lustenau steht und die Einzige ihrer Art in ganz Österreich ist. „Dass vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt alles am selben Standort produziert wird, ist europaweit einzigartig“, so Inhaber Günter Grabher.
Österreichweit autark in der Maskenherstellung
Zu Beginn der Pandemie fehlte in ganz Europa das Filter-Material zur Herstellung der FFP2-Masken. „Wir sind die ersten in Österreich, die die Vliese selber herstellen, bislang mussten sie von überall her, meist aus Asien, importiert werden", so Grabher. "Wir sind auch das einzige österreichische Unternehmen, welches sowohl die Schutzmasken als auch die Filter-Materialien in Österreich produziert.“ Auch das Rohmaterial für die Vliese stammt aus Österreich.
Produktion besonders prüfaufwendig
Das feine Viren-Filtervlies besteht aus Fasern, die wesentlich dünner als das menschliche Haar sind. Die Herstellung des Filtermaterials und der Masken ist besonders prüfaufwendig, Grabher hat dafür nach eigenen Angaben zahlreiche neue Mitarbeitende angestellt. Alle zwei Stunden werden Blindziehungen aus einer Charge von Masken geprüft. Erst, wenn sicher ist, dass die Maske die nötige Filterleistung erbringt, geht die Charge in die Verpackung.
Die Masken können online gekauft werden – auch von Privatpersonen in Boxen zu 25 Stück. Für Großabnehmer gibt es spezielle Services wie z.B. Bedruckung.
Auch abseits der Maskenherstellung ist die neue Anlage eine Investition in die Zukunft, denn das spezielle Material der Filtervliese ist nicht nur in Pandemiezeiten gefragt, so Grabher: „Es bietet aufgrund seiner Eigenschaften auch im medizinischen Bereich in der Wasser- und Luftfiltration zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.“
Masken-Recycling für neue Verwendungszwecke
Die Grabher Group recycelt auch Masken: „Täglich landen in Österreich um die 3.8 Millionen Masken auf dem Müll. FFP2- und OP-MNS Masken bestehen zu 97 Prozent aus dem hochwertigen Kunststoff Polypropylen. „Vprotect" ist es gemeinsam mit Forschern und Unternehmen gelungen, aus gebrauchten Schutzmasken einen neuen Werkstoff zu generieren“, so Grabher: "Wir stellen aus dem Rezyklat der Masken ein Superabsorber-Vlies her, welches kein Wasser aufnimmt, aber die Fähigkeit besitzt, Chemikalien und Öle in großen Mengen zu speichern. Dieses neue Material kommt im Gewässerschutz oder im Katastrophenfall zum Einsatz, kann aber auch als Reinigungstücher oder als Bau-Dämm-Material verwendet werden.“