Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: In fünf Produktionsschritten wird die Maske gefertigt, hier werden die Ohrbänder angeschweißt.
Miro Kuzmanovic/Marktgemeinde Lustenau
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Wirtschaft

Einzigartig: FFP2-Masken aus Lustenau

FFP2-Masken vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt am selben Standort herzustellen, ist europaweit einzigartig, so Smart-Textil-Unternehmer Günter Grabher aus Lustenau. Sein Unternehmen macht sich jetzt mit einer eigens gebauten Anlage unabhängig von Filtermaterial-Engpässen, wie sie vor allem zu Beginn der Pandemie vorkamen.

Seit Montag fertigt das zur Grabher Group gehörende Unternehmen „Vprotect“ in einem neuen Betriebsgebäude im Millennium Park Lustenau FFP2-Masken. Um das dafür notwendige, spezielle Filtervlies selbst herstellen zu können, ließ sich Grabher in Deutschland eigens eine sogenannte „Meltblown"-Anlage entwickeln und bauen, die jetzt in Lustenau steht und die Einzige ihrer Art in ganz Österreich ist. „Dass vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt alles am selben Standort produziert wird, ist europaweit einzigartig“, so Inhaber Günter Grabher.

Österreichweit autark in der Maskenherstellung

Zu Beginn der Pandemie fehlte in ganz Europa das Filter-Material zur Herstellung der FFP2-Masken. „Wir sind die ersten in Österreich, die die Vliese selber herstellen, bislang mussten sie von überall her, meist aus Asien, importiert werden", so Grabher. "Wir sind auch das einzige österreichische Unternehmen, welches sowohl die Schutzmasken als auch die Filter-Materialien in Österreich produziert.“ Auch das Rohmaterial für die Vliese stammt aus Österreich.

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Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: Grabher Group FFP2-Maskenproduktion:  FFP2-Masken made in Austria, vom Rohmaterial bis zur Endfertigung.
Miro Kuzmanovic/Marktgemeinde Lustenau
Die Grabher Group fertigt unter dem Label „Vprotect“ seit Montag nun FFP2-Masken made in Austria, vom Rohmaterial bis zur Endfertigung
Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: Alle zwei Stunden werden Blindziehungen aus einer Charge von Masken geprüft.
Miro Kuzmanovic/Marktgemeinde Lustenau
Alle zwei Stunden werden Blindziehungen aus einer Charge von Masken geprüft.
Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: In fünf Produktionsschritten wird die Maske gefertigt, hier werden die Ohrbänder angeschweißt.
Miro Kuzmanovic/Marktgemeinde Lustenau
In fünf Produktionsschritten wird die Maske gefertigt, hier werden die Ohrbänder angeschweißt.
Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: Masken einzeln verpackt und aufgefächert
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Die Masken werden einzeln steril verpackt
Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: Masken in Box
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Erhältlich sind die Masken (auch für Privatpersonen) in Boxen zu 25 Stück
Grabher Group FFP2-Maskenproduktion:  FFP2-Masken made in Austria, vom Rohmaterial bis zur Endfertigung.
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Betriebsbesichtigung, von links: Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP), Smart-Textil-Unternehmer Günter Grabher, Enrico Grabher
Grabher Group FFP2-Maskenproduktion: Die neue Meltblown-Anlage produziert das spezielle Filtervlies. Smart Textiler und Inhaber Günter, Angelika und Enrico Grabher, Vprotect Geschäftsführer Jörg Kathan mit Bürgermeister Kurt Fischer, Wirtschaftsgemeinderat Vizebürgermeister Daniel Steinhofer und Raimund Zirker.
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Die neue Meltblown-Anlage produziert das spezielle Filtervlies in Lustenau. Bei der Betriebsbesichtigung: Smart Textiler und Inhaber Günter, Angelika und Enrico Grabher, Vprotect Geschäftsführer Jörg Kathan mit Bürgermeister Kurt Fischer, Wirtschaftsgemeinderat Vizebürgermeister Daniel Steinhofer und Raimund Zirker.

Produktion besonders prüfaufwendig

Das feine Viren-Filtervlies besteht aus Fasern, die wesentlich dünner als das menschliche Haar sind. Die Herstellung des Filtermaterials und der Masken ist besonders prüfaufwendig, Grabher hat dafür nach eigenen Angaben zahlreiche neue Mitarbeitende angestellt. Alle zwei Stunden werden Blindziehungen aus einer Charge von Masken geprüft. Erst, wenn sicher ist, dass die Maske die nötige Filterleistung erbringt, geht die Charge in die Verpackung.

Die Masken können online gekauft werden – auch von Privatpersonen in Boxen zu 25 Stück. Für Großabnehmer gibt es spezielle Services wie z.B. Bedruckung.

Auch abseits der Maskenherstellung ist die neue Anlage eine Investition in die Zukunft, denn das spezielle Material der Filtervliese ist nicht nur in Pandemiezeiten gefragt, so Grabher: „Es bietet aufgrund seiner Eigenschaften auch im medizinischen Bereich in der Wasser- und Luftfiltration zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.“

Masken-Recycling für neue Verwendungszwecke

Die Grabher Group recycelt auch Masken: „Täglich landen in Österreich um die 3.8 Millionen Masken auf dem Müll. FFP2- und OP-MNS Masken bestehen zu 97 Prozent aus dem hochwertigen Kunststoff Polypropylen. „Vprotect" ist es gemeinsam mit Forschern und Unternehmen gelungen, aus gebrauchten Schutzmasken einen neuen Werkstoff zu generieren“, so Grabher: "Wir stellen aus dem Rezyklat der Masken ein Superabsorber-Vlies her, welches kein Wasser aufnimmt, aber die Fähigkeit besitzt, Chemikalien und Öle in großen Mengen zu speichern. Dieses neue Material kommt im Gewässerschutz oder im Katastrophenfall zum Einsatz, kann aber auch als Reinigungstücher oder als Bau-Dämm-Material verwendet werden.“