Unter einem Elektroauto stellen sich viele ein kleines, wendiges Fahrzeug vor, das einen vergleichsweise geringen Stromverbrauch hat. Allerdings werden im Elektrobereich zunehmend mehrere Tonnen schwere Geländefahrzeuge produziert, die statt großer Mengen Benzin dann viel elektrische Energie verschlingen. Mit nachhaltiger Mobilität habe das nicht sehr viel zu tun, kritisieren Umweltorganisationen wie auch der VCÖ.
Und tatsächlich spiegelt sich das Thema bei den Neuzulassungen wider. Laut der Statistik Austria wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 1.650 Elektroautos in Vorarlberg zugelassen. 670 Zulassungen davon waren für Geländefahrzeuge, SUVs und Sportwagen. Das sind mehr als 40 Prozent.
Große Autos sorgen auch für mehr Emissionen
Für VCÖ-Pressesprecher Christian Gratzer ist das eine Entwicklung in die falsche Richtung: „Wenn die E-Pkw jetzt immer größer und PS-stärker werden, dann verursachen sie natürlich auch einen höheren Energieverbrauch und das ist eine Entwicklung, die negativ ist.“
E-Autos der Oberklasse verbrauchen nicht nur viel Energie, sie sind auch deutlich schädlicher fürs Klima. Ein SUV mit Strom hat fast doppelt so hohe CO2-Emissionen wie ein Kleinwagen, die Herstellung ist dabei berücksichtigt.
Große Mengen erneuerbarer Energie benötigt
Gratzer nennt noch ein weiteres Argument, das elektrische Geländewagen oder SUVs zweifelhaft erscheinen lasse: Um die Energiewende zu erreichen, brauche man große Mengen erneuerbarer Energie.
„Wir werden in Zukunft mehr erneuerbare Energie benötigen, weil auch andere Sektoren wie das Heizen oder der Industriebereich erneuerbare Energie benötigen. Deshalb ist es wichtig, dass wir in allen Bereichen mit der Energie sparsamer umgehen.“
VCÖ: Keine Förderung für Oberklassenmodelle
Schließlich sollte man auch die Förderung ändern, so der VCÖ, diese beträgt bei reinen Elektroautos 5.000 Euro. Aus Sicht des VCÖ ist die Förderung grundsätzlich eine wichtige Unterstützung, diese solle es aber nicht für Oberklassen- und Luxusmodelle geben.