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Coronavirus

Handel nicht glücklich über 2-G-Kontrollpflicht

Ab der kommenden Woche müssen die Geschäftsinhaber im Handel verpflichtend jeden Kunden auf 2-G (geimpft oder genesen) kontrollieren. Die Händler sind darüber nicht besonders glücklich, sie kritisieren vor allem, dass die Verantwortung auf die Händler übertragen wird.

Die Händler stört vor allem, dass die Kontrollen jetzt verpflichtend sind. Bislang haben Stichproben ja genügt. Für Manfred Böhmwalder, Obmann der Wirtschaft „am Kumma“, ist die Entscheidung zur Kontrollpflicht ein herber Schlag. „Eine komplette Überwachung aller Geschäfte finde ich einen Wahnsinn. Ich glaube, das wurde nicht fertig durchdacht. Ich glaube, das wurde irgendwo in Wien entschieden, aber das sind alles Leute, die noch nie selber in einem Geschäft gestanden sind, das sind alles Leute die noch nie Kundenkontakt gehabt haben und das sind alles Leute, die noch keinen Lockdown als Geschäftsinhaber durchgemacht haben“, zeigt sich Böhmwalder sichtlich verärgert.

Bändchen für Markierung nicht praktikabel

Die Wirtschaftskammer Wien hat am Freitag vorgeschlagen, dass Kunden ein Bändchen bekommen, wenn sie eines der 2-G haben und dann einkaufen können. In Vorarlberg hält man davon sehr wenig. Eine Art Markierung, wer geimpft oder genesen ist, würde nur diskriminieren und der Spaltung dienen, sagt Manfred Böhmwalder.

Burkhard Dünser vom Messepark hält die Bändchen-Idee generell für nicht praktikabel. Man müsste jeden Tag eine neue Farbe wählen und das sei auch leicht zu fälschen. Im Messepark wird bereits ab Montag lückenlos jeder auf 2-G kontrolliert. Und zwar vor jedem einzelnen Geschäft. Ein Drittel der Geschäfte, also gut 20 im Messepark, sind systemrelevant, können also auch ohne 2-G Nachweis besucht werden. Dazu gehören Lebensmittelgeschäfte, Handygeschäfte, Post, Apotheke, Drogerie und Bank. Und deshalb macht es für Dünser keinen Sinn an den Eingangstüren zum Einkaufszentrum alle Besucher zu kontrollieren.

Kontrolle erst an der Kasse sinnvoll?

Die Händler können am Eingang oder an der Kasse kontrollieren. Die größeren Geschäfte können eher eigenes Personal abstellen, das am Eingang kontrolliert. Im Messepark werden die kleineren Betriebe eher an der Kasse kontrollieren. Wobei der Feldkircher Bezirkshauptmann Herbert Burtscher die Sinnhaftigkeit der Kontrollen an der Kasse sehr infrage stellt. Damit können Kunden ja im Geschäft stöbern und an der Kasse werden sie dann ohne Waren rausgeschickt.

Die BH und die Polizei werden, wie angekündigt, auch verstärkt kontrollieren. Händler, die keinen 2-G Nachweis verlangen, müssen bis zu 3.600 Euro Strafe bezahlen, zudem kann ihr Betrieb behördlich zugesperrt werden.