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Wirtschaft

Mehr Autos verkauft als im Vorjahr

Im vergangenen Jahr sind zwar mehr Autos bestellt und verkauft worden als im Vorjahr, dafür aber weniger Autos an Kunden ausgeliefert worden. Grund dafür sei der Mangel an Halbleitern, heißt es von der Autoindustrie. Die höheren Verkaufszahlen werden dadurch erklärt, dass Autos 2022 teurer geworden sind.

Das neue Jahr wird für Autofahrer teurer. Ab Juli kostet der Liter Diesel neun Cent, der Liter Benzin acht Cent mehr. Zudem sind seit Jahresbeginn die Normverbrauchsabgabe (NoVa) beim Autokauf und die motorbezogene Versicherungssteuer teurer geworden. Deshalb waren die Verkaufszahlen 2021 besser als im Jahr zuvor, sagt Rudi Lins, Fachgruppenobmann der Autohändler.

Allerdings muss zwischen verkauften Autos und neu zugelassenen Pkw unterschieden werden. Es sind nämlich weniger Autos an Kunden ausgeliefert worden, sagt Lins. „Grund dafür sind die Produktionseinschränkungen der Hersteller, vor allem das Problem der Halbleiter betrifft die Autobranche sehr“, erklärt Lins. Das Verkaufsplus bewegt sich im einstelligen Prozentbereich, meint Lins.

Bei Toyota Ellensohn hat es gegen Ende des Jahres, nach dem Lockdown, noch einmal einen Schub gegeben, sagt Geschäftsführer Ernst Ellensohn. „Weil das Geld da ist und weil der Individualverkehr meines Erachtens nach eher zugenommen hat. Man fühlt sich im eigenen Pkw sicher wohler und es ist komfortabler als öffentlich zu fahren“, so Ellensohn.

Mehr Nachfrage nach SUVs und Elektroautos

Besteht für den Dienstnehmer die Möglichkeit, ein firmeneigenes KFZ für Privatfahrten zu benützen, so ist dafür ein monatlicher Sachbezug anzusetzen.

Bei den Autoverkäufen gibt es in Vorarlberg zwei Trends. Der eine Trend sind die SUVs, also die Geländewagen, sagt Ellensohn. Klassische Kombis und Limousinen werden in seinem Geschäft immer weniger verkauft. Der zweite Trend sind Elektroautos, meint Rudi Lins: „Wir sehen ganz klar einen Trend in Richtung Elektrofahrzeuge, also reine Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge. Das sind die Segmente, die deutlich wachsen“, erklärt Lins.

Klassische Verbrenner, also Diesel und Benzin, seien rückläufig. Vor allem immer mehr Firmen würden auf Elektroautos umsteigen, weil es viel Förderung gibt kein Sachbezug nötig ist. Nach wie vor haben aber mehr als die Hälfte aller verkauften Autos einen Verbrenner-Motor.

Gebrauchtwagenkauf wegen langer Lieferzeiten

Viele entscheiden sich aber anstatt eines Neuwagens für ein Gebrauchtfahrzeug. Laut Lins würden sich immer mehr, die bisher einen Neuwagen gekauft haben, für einen Gebrauchtwagen entscheiden. „Im Moment weichen sehr viele Kunden auf junge Gebrauchtwagen wie Vorführ- oder Aktionswagen aus, weil die Lieferzeiten für Neuwagen so lang sind“, so Lins.

Die Lieferzeiten sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. In der Regel aber mindestens ein halbes Jahr, sagt Lins. Und da die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigt, sind die Preise für gebrauchte Autos so hoch wie seit langem nicht mehr. Es sind zu wenig Fahrzeuge auf dem Markt und auch die Verkäufer verlangen dementsprechend mehr für ihr Fahrzeug, sagt Ellensohn.