Die Silvesternacht 2001/2002 bleibt in der Erinnerung die Nacht der zwei Währungen. Für die Bankengeschichte war es die größte Währungsumstellung aller Zeiten. Sieben Milliarden Euro wurden allein in Vorarlberg umgetauscht, 250 Bankomaten mussten um Mitternacht von Schilling auf Euro umgestellt werden.
„Da waren 8.000 Tonnen Münzen österreichweit dabei, das war schon eine große Herausforderung“, so der damalige Raiffeisenlandesbank Vorsitzende Karl Waltle. Zudem sei auch die Vorbereitung auf den Euro eine große Herausforderung gewesen. Unter anderem hätten die Leute Angst gehabt, das alles teurer wird.
Griechenland und die Angst vor der Krise
Preisstabilität, boomende Binnenmärkte, günstige Kredite – Die Schönwetterperiode des Euro am Weltmarkt dauerte genau zehn Jahre. Dann löste Griechenland die Euro-Schuldenkrise aus und stürzte die Einheitswährung in eine nie dagewesene Misere.
„Man wusste nicht, kippt jetzt Griechenland, wer rettet Griechenland, was mit wird Griechenland sein. Und dann kam eine noch größere Sorge, weil man gesagt hat, Griechenland ist ja winzig klein, was ist, wenn so etwas auch in Spanien passiert, da ist die Wirtschaft ein X-Faches größer“, so Waltle. Diese Ängste und auch das Unwissen, wohin alles führen sollte, habe die Leute unglaublich verunsichert.
Ohne niedrige Zinsen hätten manche Staaten Problem
Mitte 2012 benötigten fünf von 17 Eurostaaten massive Finanzhilfen. Ein Ergebnis dieser damals teilweise stark in die Verschuldung hinein geschlitterten Staaten ist laut Weltle, dass die EZB heute alles tut, damit die Zinsen unten bleiben. Denn gäbe es hohe Zinsen, wie es sie auch schon gab, hätten die Hochverschuldeten Staaten wieder ein großes Problem.
Der Euro kennt also Gewinner und Verlierer und die Europäische Nationalbank hilft nicht allen. Vor allem Sparer werden laut Waltle bestraft. Zudem wird immer wieder diskutiert, der EU-Binnenmarkt brauche neuen Schub, trotzdem sind manche Staaten schlichtweg nicht Euro reif, warnt Karl Waltle.