Frau mit Fieber im Bett
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Wirtschaft

Weniger Krankmeldungen als vor der Pandemie

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zählte heuer deutlich weniger Krankheitsfälle als vor der Pandemie. Das zeigt, dass der befürchtete Missbrauch durch die telefonische Krankenmeldung nicht eingetreten ist. Auch das Homeoffice habe zu den niedrigeren Zahlen beigetragen.

Die Österreichische Gesundheitskasse ist für die unselbständig Versicherten zuständig, das sind in Vorarlberg rund 140.000 Menschen. Sie machen circa 80 Prozent der Angestellten aus, die restlichen 20 Prozent sind größtenteils bei der Beamtenversicherung untergebracht.

Die ÖGK zählte heuer deutlich weniger Krankheitsfälle als vor der Pandemie. Und das, obwohl es die telefonische Krankenmeldung gibt. „Die Zahlen belegen, dass die Möglichkeit der telefonischen Krankenmeldung nicht zu erhöhten Krankenstandszahlen geführt hat. Der befürchtete Missbrauch ist nicht eingetreten“, sagt Manfred Brunner, der Vorsitzende der ÖGK Vorarlberg.

Krankheitsfälle außer CoV nehmen ab

Im heurigen Jahr wurden bisher circa 167.000 Krankheitsfälle bei den unselbständig Versicherten gezählt, das sind um 30.000 weniger als noch vor der Pandemie. CoV-Krankheitsfälle sind hier allerdings nicht eingerechnet, sie gehören nämlich seperat gezählt, weil sie zur eigenen Kategorie Pandemie gezählt werden.

Mehr Krankheitsfälle bei Männern

Auch das Homeoffice trägt eher zu einer Verringerung der Krankenstandstage bei. Die ÖGK geht davon aus, dass einige, die im Homeoffice sind, eine Erkrankung gar nicht melden, sondern zu Hause weiterarbeiten. Die Statistik zeigt außerdem, dass Männer im Vergleich zu Frauen pro Jahr bis zu 30.000 Krankheitsfälle mehr aufweisen. „Bei den Männern sind es überwiegend Arbeiter und diese haben berufsbedingt ein erhöhtes Erkrankungs- und Unfallrisiko“, erklärt Brunner.

Pro Tag im Schnitt 4.500 Krankenstände

Bei den unselbständig Versicherten hat es im Jahr vor Beginn der Pandemie, also 2019, 197.000 Krankheitsfälle gegeben – heuer waren es rund 167.000 und damit um 30.000 weniger. Deutlich zeigt sich dieser Unterschied auch in der Anzahl der Krankenstandstage. 2019 waren die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger insgesamt 1.759.415 Tage im Krankenstand, 2021 waren es nur 1.616.643 Tage.

Auch bei den Infektionskrankheiten gibt es einen Rückgang: 2019 wurden 29.500 Fälle gezählt, heuer waren es 17.000. Das zeigt, dass Schutzmaßnahmen, wie etwa das Maskentragen, wohl auch Grippeinfektionen verhindert haben. Die Coronavirus-Quarantänefälle sind hier aber nicht mit eingerechnet. Sie werden separat gezählt und in der Epidemiestatistik erfasst.

Pro Tag zählt die ÖGK in Vorarlberg im Schnitt 4.500 Krankenstände.