Restaurant, innen, Tisch
borisimple – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Sperrstunde zu Silvester regt Gastronomen auf

Seit Montag müssen Gastronomiebetriebe ihre Türen um 22.00 Uhr schließen – auch an Silvester. Die vorgezogene Sperrstunde und der Zick-Zack-Kurs der Bundesregierung sorgen bei den Gastronomen für mächtig Ärger.

Die Stimmung in der Gastronomie sei im Keller, sagt der stellvertretende Wirte-Sprecher Stefan Köb. Der Schlingerkurs der Regierung sei sehr zermürbend und von Planungssicherheit sei man auch nach knapp zwei Jahren Pandemie noch immer weit entfernt. Köb rechnet damit, dass jeder zweite Gastronom, der ursprünglich ein Angebot für Silvester geplant hatte, dieses gänzlich canceln wird.

Außerdem gibt es laut Köb derzeit auch negative Kritiken für Gastronomiebetriebe, weil man den Kunden nun schon zum dritten Mal sagen muss, dass es doch nicht so stattfindet wie geplant. Gerade Kunden außerhalb von Österreich hätten dafür wenig Verständnis, sagt Köb.

Sperrstunde gilt auch für Hotel-Restaurants

Die Sperrstunden-Vorverlegung stößt beim Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer, Markus Kegele, auf größtes Unverständnis. Für ihn ist nicht nachvollziehbar, warum Hotelgäste bis 22.00 Uhr zusammen feiern dürfen, und dann die Restaurants und Bars im Hotel verlassen müssen. „Ich kenne niemanden, der in Urlaub fährt, und um 22.00 Uhr ins Bett liegt, täglich, und das an Silvester.“ Österreich sei so kein Urlaubsland mehr.

Die Silvesterwoche sei eine der wichtigsten Wochen des Jahres, Gäste aus der ganzen Welt seien normalerweise im Land, sagt Kegele. Und nun müsse man der Welt verkünden, dass die Hotel-Restaurants und Hotel-Bars bereits um 22.00 Uhr Sperrstunde haben. „Die Leute werden behandelt wie in einem Soldatenheim“.

Kegele fürchtet nun, dass die Sperrstunden-Regelung einen enormen wirtschaftlichen Schaden anrichtet. Nicht nur weil Umsatz verloren geht, sondern weil es aus Sicht von Kegele zu einem nachhaltigen Image-Schaden kommt. Denn die Kunden sind enttäuscht und das wird Nachwehen haben.