Der Standort ist für ein Verteilerzentrum nicht sinnvoll, sagt Dornbirns Vizebürgermeister Markus Fäßler von der SPÖ. So ein Zentrum mache – wenn überhaupt – beim Güterbahnhof Wolfurt Sinn. „Amazon ist ein Betrieb der wenig Steuern und wenig Arbeitsplätze schafft, einen großen Flächenverbrauch hat und für eine zusätzliche Verkehrsbelastung sorgt. Meiner Meinung nach gehört das nicht nach Dornbirn in dieses Gebiet“, sagt Fäßler.
Waibel: Land in der Verantwortung
Die angesprochene zunehmende Verkehrsbelastung ist für die Stadt wohl die einzige Möglichkeit, das Projekt doch noch zu kippen, sagt auch FPÖ-Stadtrat Christoph Waibel. „Man muss sich vor Augen halten dass 400 Klein-Lkw dort angesiedelt werden, die dann die umliegenden Straßen noch mehr verstopfen werden. Dort muss man wahrscheinlich den Hebel ansetzen“, warnt Waibel. Weil der Verkehr eben in eine Landesstraße einmündet, sieht Waibel also auch den Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) in der Verantwortung. Sie müssten dafür kämpfen, dass regionale Unternehmen gegenüber internationalen Großkonzernen bevorzugt werden.
Planungsphase sollte abgewartet werden
Offenbar will man in Dornbirn mit allen möglichen Mitteln die Ansiedelung verhindern. Das nimmt den Planern aber nicht die Lust am Projekt, die offizielle Stellungnahme vom Projekt-Entwickler „GoAsset“ lautet, dass man sich erst in der Planungsphase befindet. Die sollte abgewartet werden, weil es erst dann Gebäudepläne gibt und man dann weiter diskutieren kann. Genauso sieht es die Gebrüder Ulmer Holding.
Die Verträge für die Baurechts-Option sind zwar rechtlich unter Dach und Fach, bis zu einem Amazon-Verteiler-Zentrum ist der Weg aber noch lang, er führt von der Planungsphase über Behörden-Verfahren bis zur Bauabwicklung. Ohne gröbere Widerstände könnte das Zentrum aber schon 2023 stehen.