Feuerwerk
Alik Mulikov – stock.adobe.com
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Chronik

Immer mehr Gemeinden sagen Feuerwerk ab

Immer mehr Gemeinden und Städte in Vorarlberg wollen heuer kein Feuerwerk zu Silvester: Sie haben keine Ausnahmegenehmigung erteilt. Der Grund ist in den meisten Fällen aber nicht die Pandemie, sondern vielmehr die Umwelt- und Lärmbelastung. Auch die Supermärkte stellen nach und nach den Verkauf ein.

Die Städte Bregenz, Feldkirch und Bludenz haben heuer keine allgemeine Ausnahmegenehmigung für das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet erteilt. Auch die Gemeinde Götzis wird heuer wieder ohne Feuerwerk ins neue Jahr gehen, und in Egg im Bregenzerwald ist das Anzünden von Feuerwerkskörpern zu Silvester heuer ebenfalls verboten.

Gemeinsame Strategie im Bezirk Dornbirn

Im Bezirk Dornbirn gibt es heuer eine gemeinsame Strategie: In den Kommunen Dornbirn, Hohenems und Lustenau dürfen nur an gewissen Plätzen und in einem bestimmten Zeitraum Raketen gezündet werden.

„Um die Lärm- und Umweltbelastungen möglichst kurz zu halten, ist das Abschießen von handelsüblichen Kleinfeuerwerken ausschließlich in der Silvesternacht zwischen 23.00 und 1.00 Uhr und nur in ausgewiesenen Bereichen – ersichtlich auf den Websites und in den Gemeindeblättern – gestattet."

Feuerwehrkskörper
APA/dpa/Maja Hitij
Bürgermeister kann Ausnahme mit einer Verordnung erlassen

Appell der Landesregierung

Die Lärm- und Feinstaubbelastungen in der Silvesternacht ist vielerorts so hoch wie sonst nie im Jahr. Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne), Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) richten erneut einen gemeinsamen Appell an Bevölkerung, mit Feuerwerken sparsam umzugehen: „Dadurch können die Belastungen für Umwelt und Gesundheit, für Mensch und Tier spürbar reduziert werden“, so die Regierungsmitglieder übereinstimmend. Ein neu herausgegebenes Informationsblatt stellt übersichtlich die negativen Auswirkungen von Feuerwerken dar.

Grundsätzlich ganzjährig verboten

Das Abfeuern von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 oder höher im Ortsgebiet ist grundsätzlich ganzjährig verboten. Ausnahmen kann der Bürgermeister per Verordnung erlassen.

Auch im Nahbereich von Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen sowie Tierheimen und Tiergärten ist die Verwendung von Pyrotechnik verboten. In geschlossenen Räumen dürfen nur Produkte der Kategorie F1 verwendet werden. Vereinzelt sind auch F2-Produkte für den Gebrauch im Haus geeignet – diese sind ausdrücklich dafür gekennzeichnet.

Die Feuerwerkskategorien

F1: Erzeugnisse, die eine sehr geringe Gefahr darstellen und einen vernachlässigbaren Lärmpegel haben, wie Tischfeuerwerke, Feuerwerksscherzartikel, Traumsterne, Knallerbsen, Partyknaller und Wunderkerzen. Sie können ab zwölf Jahren erworben werden.

F2: Feuerwerkskörper, die eine geringe Gefahr darstellen und einen geringen Lärmpegel haben, wie Silvesterraketen, Schweizerkracher, Knallfrösche, Sprungräder, Fontänen („Vulkane“) und Feuerräder. Sie können ab 16 Jahren erworben werden.

• F3: Feuerwerkskörper, die eine mittlere Gefahr darstellen und deren Lärmpegel die Gesundheit nicht gefährdet, wie stärkere Silvesterraketen. Sie können ab 18 Jahren erworben werden. Ein Sachkundenachweis ist erforderlich.

• F4: Feuerwerkskörper, die eine große Gefahr darstellen, deren Lärmpegel die Gesundheit nicht gefährdet und die für „Profis“ vorgesehen sind. Erwerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein, Fachkenntnisse nachweisen und einen Pyrotechnikausweis für F4 haben.

Verwaltungsstrafen bis zu 3.600 Euro möglich

Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit Verwaltungsstrafen von bis zu 3.600 Euro rechnen. In der Regel werden die einschreitenden Polizisten aber Organstrafverfügungen zwischen 30 und 50 Euro verhängen.

Supermärkte stellen Feuerwerksverkauf ein

Wer heuer Raketen für Silvester kaufen möchte hat es gar nicht mehr so leicht, denn der Verkauf von Pyrotechnik ist deutlich zurückgegangen.

Spar hat sich „aus Respekt und Schutz für Menschen, Tiere und unser Klima“ dazu entschieden, ab sofort keine Feuerwerkskörper mehr zu verkaufen. Sutterlüty hat die Knaller schon letztes Jahr aus den Regalen genommen, Penny, Billa und Lidl haben auch bereits vor einiger Zeit den Verkauf eingestellt.

Hofer hat heuer noch die letzten Raketen verkauft und ist ebenfalls raus aus diesem Geschäft. Bald gibt es die umstrittenen Feuerwerkskörper und Böller nur mehr in Baumärkten und beim Feuerwerksfachhandel zu kaufen.