Notschlafstelle für Jugendliche Caritas
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Chronik

Notschlafstellen spüren Auswirkungen der CoV-Pandemie

Die Notschlafstellen in Vorarlberg haben 2021 deutlich gespürt, dass es mehr Gewalt in der Familie gibt. Viele weggewiesene Männer aber auch Jugendliche haben im vergangenen Jahr bei ihnen angeklopft. Frauen hingegen suchten 2021 weniger Hilfe.

Die Notschlafstellen in Vorarlberg sind immer gefordert. Sie sind Anlaufstellen für alle, die nicht mehr weiterwissen und aus ganz verschiedenen Gründen nicht mehr zuhause sein können. Eines hat sich in diesem zweiten CoV-Jahr ganz deutlich gezeigt, der Ton zuhause wird mitunter aggressiver, es kommt schneller zu Gewalt und die Polizei muss die Täter wegweisen. Viele von ihnen landen in den Notschlafstellen.

Neue Notschlafstelle nur für Jugendliche

Seit einem halben Jahr gibt es ganz neu in Dornbirn eine Unterkunft nur für Jugendliche. Das Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung – kurz „Koje“ betreut diese Notschlafstelle mit sechs Betten. Thomas Dietrich ist der „Koje“-Geschäftsführer, ihm bringt die Polizei öfters Jugendliche, die in der Familie gewalttätig geworden sind. „Ein klassischer Fall sind Betretungsverbote für Minderjährige in ihrem Zuhause. Die werden dann für 14 Tage ausgesprochen und in solchen Fällen sind die Jugendlichen dann mehr als sieben Tage hier“, erklärt Dietrich, denn eigentlich dürfte man nur eine Woche in der Notschlafstelle für Jugendliche bleiben.

Wenn die jungen Menschen aber die Aussicht haben, bald wieder nach Hause zurückkehren zu dürfen, wird eine Ausnahme gemacht. Dietrich ist froh, dass man mitten in der Pandemie diese Notschlafstelle für Jugendliche eingerichtet hat, man habe sehr lange dafür gekämpft.

Weniger Frauen, dafür mehr Männer in Notschlafstellen

Auch in den Notschlafstellen von „Dowas“ und der Caritas merkt man, dass es daheim bei manchen Menschen gewaltig kracht und es zum Teil schwierig wird mit ihnen zu arbeiten. Julia Märk leitet die „Dowas“-Notschlafstelle in Bregenz, sie hat bemerkt, dass immer mehr weggewiesene Männer vor der Tür stehen und ein Bett brauchen. Hingegen sind 2021 weniger Frauen gekommen, die Hilfe benötigten. Julia Märk hat dafür eine Erklärung. „Frauen suchen eine andere Lösung bevor sie in eine Notschlafstelle kommen“, so Märk.

Antigen-Selbsttest reicht aus

Die Notschlafstellen im Land sind weiter für alle offen, man muss nicht geimpft sein um ein Bett zu bekommen, aber es wird verlangt, dass man einen Antigen-Selbsttest macht. Bisher hatten „Koje“, „Dowas“ und die Caritas Glück, es hat keine Infizierten in den Notschlafstellen gegeben.