Pflaster mit Aufschrift „Vorarlberg impft“
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Coronavirus

Impfprämien von Arbeitgebern

Auch in Vorarlberg bezahlen Unternehmen ihren Beschäftigten Prämien, damit diese sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Für die Arbeitgeber ist das günstiger als Arbeitsausfälle wegen CoV-Erkankungen oder Quarantäne. Die meisten Firmen möchten das aber nicht publik machen, um nicht ins Visier von Impfgegnern zu geraten.

Impfprämien werden derzeit in einigen Vorarlberger Firmen bezahlt und der Anreiz wirkt offenbar. Darüber reden wollen die meisten Unternehmer aber nicht, erklärt IKP-Kommunikationsexperte Martin Dechant: „Die Unternehmen fokussieren sich da auf die interne Kommunikation und nach außen wollen sie nicht in die Kritik vor allem der Impfgegner kommen. Sie wollen sich eigentlich hier nicht in das Fadenkreuz begeben und somit sind wir eigentlich in einem Dilemma. Denn es wäre natürlich gut, dass sowohl das Pro als auch das Contra zu Wort kommt.“

Prämie wirkt: 90 Prozent Geimpfte

Beim Bauunternehmen I+R Gruppe in Lauterach mit insgesamt 1.200 Mitarbeitern spricht man hingegen ganz offen über die Prämie. Um die Impfquote zu steigern, hat sich das Unternehmen entschlossen, eine Impfprämie zu zahlen, erklärt Eigentümer Reinhard Schertler:„Wir leisten einen Beitrag und haben allen Mitarbeitern, die sich bis zum 1. Jänner den ersten Stich geben lassen, 500 Euro Weihnachtsgeld versprochen zusätzlich zum Lohn. Wir haben eine Impfquote von knapp 90 Prozent und denken, dass wir diese noch auf 92 bis 95 Prozent steigern werden können.“

Reger Zulauf und viele Erststiche

Die Betriebsärztin impft seit zwei Wochen bei der I+R Gruppe, so Eigentümer Joachim Alge: „Es gibt die Möglichkeit für jeden Mitarbeiter sich beraten zu lassen über die Impfung und eventuelle Ängste. Sie impft seit einigen Wochen und es ist ein sehr reger Zulauf. Wir haben eine Riesenfreude, dass es auch sehr viele Erststiche gibt und es kommt eigentlich sehr gut an.“

Firmen zahlen Impfprämien aus

Beim Lauteracher Bauunternehmen I&R Schertler gibt es heuer zusätzlich zum Weihnachtsgeld 500 Impfprämie .Mit Erfolg-die Impfquote ist auf über 90% gestiegen.Doch viele Unternehmen wollen sich öffentlich nicht zur Impfprämie äussern,zu groß die Sorge,dass sie ins Fadenkreuz der Impfgegner geraten.

Mitarbeiter freuen sich

Geld für den ersten Stich – das kommt bei den Mitarbeitern gut an. Sie freuen sich auf ORF-Nachfrage über die Möglichkeit, sich ohne Aufwand impfen lassen zu können und zusätzlich noch einen Zuschuss zu bekommen. Viele Kollegen hätten sich dank der Prämie impfen lassen.

Plakataktion statt Prämie

Zur Wirtschaftsgemeinschaft „Wirtschaft im Walgau" gehören 300 Betriebe. Impfprämien habe man hier noch nicht angedacht, sagt Sprecher Sandro Preite: „Wir Unternehmer möchten auf jeden Fall unsere Mitarbeiter motivieren, dass sie zum Impfen gehen. Und darum machen wir jetzt auch eine Plakataktion. Darauf stehen noch einmal explizit die freien Termine. Da werden die Mitarbeiter noch einmal aufgeklärt und noch einmal motiviert, impfen zu gehen.“