Frau mit Laptop auf dem Schoß auf der Couch
ASFINAG/PHILIPP FORSTNER
ASFINAG/PHILIPP FORSTNER
Verkehr

Vorsicht beim Kauf der digitalen Vignette

Derzeit trudeln vermehrt Beschwerden über inoffizielle Vignetten-Verkaufsportale bei der Rechtsberatung des ÖAMTC ein. Deshalb ruft der Mobilitätsclub zur Vorsicht auf und empfiehlt, die Vignette nur bei offiziellen Verkaufsstellen zu beziehen.

Die digitale Vignette ist praktisch, weil auf das Kleben verzichtet werden kann. Auch die östlichen Nachbarländer von Österreich haben mittlerweile ein elektronisches Autobahnpickerl eingeführt. Gleichzeitig erreichen die Rechtsberatung des ÖAMTC – genau wie andere Ombudsstellen – in den vergangenen Wochen vermehrt Beschwerden über inoffizielle Vignetten-Verkaufsportale. „Zunächst ist festzuhalten, dass diese Portale nicht illegal sind. Allerdings verkaufen sie die Vignetten im Grunde nicht direkt, sondern bieten vor allem die Registrierung des Kennzeichens an – natürlich gegen Entgelt. Damit kann eine Vignette über ein solches Portal fast 70 Prozent mehr kosten als bei einem offiziellen Anbieter“, warnt ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka.

Vignette 2022
Asfinag
Die Klebevignette für 2022 hat die Farbe Marille

„Unsere Mitglieder berichten uns auch immer wieder davon, dass inoffizielle Verkaufsstellen ganz oben in den Ergebnissen der Internet-Suchmaschinen auftauchen. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Es handelt sich um bezahlte Anzeigen, die von Google & Co zuerst gereiht werden“, so Zelenka weiter.

Tipps für den Kauf einer digitalen Vignette

Abgesehen von hohen Kosten drohen weitere Probleme, wenn man vom Kauf zurücktreten möchte oder wenn es Fehler bei der Registrierung gibt. ÖAMTC-Expertin Zelenka hat wichtige Tipps für Käuferinnen und Käufer einer digitalen Vignette:

  1. Kauf bei einer offiziellen Vertriebsstelle: In Österreich ist das die Asfinag. Zusätzlich gibt es offizielle Vertriebspartner, zu denen auch der ÖAMTC zählt.
  2. Vignette als Teil der Reiseplanung: Egal ob digitale Variante oder Klebevignette – es empfiehlt sich immer, sich vor der Fahrt rechtzeitig darum zu kümmern, anstatt den Kauf in letzter Sekunde und unter Stress zum Beispiel über das Smartphone abzuwickeln.
  3. Ob und auf welchen Straßen im In- und Ausland überhaupt eine Vignette notwendig ist, findet man übersichtlich und stets aktuell in der Länderinfo-Datenbank des ÖAMTC. Dort sind auch die offiziellen Vignetten-Vertriebspartner verzeichnet.
  4. Auf Impressum und Kontaktdaten achten: Vor dem Kauf sollte man überprüfen, wer der Geschäftspartner beim Vignettenkauf ist. Gibt es gar kein Impressum, sollte man unbedingt die Finger davon lassen und auch wenn das Unternehmen keine Steuer- oder Firmenbuchnummer ausweist, ist Vorsicht geboten.
  5. In den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) kann man nachlesen, welche Leistungen im Preis enthalten sind.
  6. Preise vergleichen: Was die Vignette kostet, ist gesetzlich vorgegeben. Deshalb sollte es keine Abweichung geben.
  7. Auf Sprache und Formulierungen achten: Rechtschreibfehler auf einer Firmenwebseite sind meist kein gutes Zeichen und sind oft das Ergebnis einer Übersetzungsmaschine. Solche Online-Shops sollte man meiden.

18-tägige Frist für Beginn der Gültigkeit

Auch für die österreichische Vignette gibt es inoffizielle Anbieter, die oft mit dem Wegfall der 18-tägigen Frist für den Beginn der Gültigkeit werben. „Ein Preisaufschlag ist hier ebenfalls inkludiert“, weiß Zelenka. Beim Kauf der Vignette beim ÖAMTC entfällt die Frist und man kann sofort mit der neuen Vignette losfahren. „Wer 18 Tage warten kann, kann natürlich auch bei der Asfinag oder in einer Trafik kaufen – es ist jedenfalls immer eine offizielle Stelle zu bevorzugen“, meint Zelenka.