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Vorarlberg bereitet sich auf Omikron vor

Experten rechnen damit, dass die Omikron-Variante auch in Österreich im kommenden Frühjahr die aktuelle Virus-Variante, die Delta-Variante, verdrängen könnte. Deshalb ist das Land bereits in den Vorbereitungen für eine eigene Analysemethode. Zudem wurde das Kontaktpersonenmanagement verschärft.

Laut Auskunft der AGES wurde der erste epidemiologisch verdächtige Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante, wie üblich, für eine Bestätigung durch Ganzgenomsequenzierung an das Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin (CEMM) übermittelt. Diese Untersuchungen können bis zu zwei Wochen dauern, das Ergebnis des epidemiologischen Verdachtsfalles von Vorarlberg wird Anfang Woche erwartet. Weitere Verdachtsproben können ab nun auch direkt bei der AGES sequenziert werden. Ein neues Verfahren ermögliche eine sequenzierungsbasierte Variantenbestimmung in durchschnittlich vier Tagen, heißt es von Seiten des Landes.

Eigene Analysemethode in Vorbereitung

Zwischenzeitlich wurden auch die Nachweismethoden in der Abteilung der Molekularen Diagnostik am Institut für Pathologie in Feldkirch an die bestehenden Anforderungen angepasst. Zur Bestätigung des neuen Prozesses werden aber noch Ergebnisse aus den bisherigen Verdachtsfällen benötigt, um diese vergleichen zu können.

Verschärftes Kontaktpersonenmanagement

Das verschärfte Kontaktpersonenmanagement greift bereits ab dem Verdacht auf die Omikron-Variante. So werden alle Kontaktpersonen von Omikron-Verdachtsfällen als Kontaktpersonen der Kategorie I, also als enge Kontaktpersonen, eingestuft und damit abgesondert, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind.

Ebenso wird für diese kein Freitesten aus der Absonderung ermöglicht und es wird jedenfalls ein negatives PCR-Ergebnis am Ende der Absonderungszeit benötigt. Für Erkrankte selbst gelten nur wenige Änderungen. Sie benötigen jedenfalls einen negativen PCR-Test, um die Absonderung zu beenden, bei anderen Mutationen reicht am Ende des Absonderungszeitraums die Symptomlosigkeit. Für Personen, die in vulnerablen Bereichen arbeiten, wird die Absonderungszeit bei Omikron-Verdacht verlängert.

Booster-Impfung auch für Genesene wichtig

Erste Studien-Ergebnisse lassen vermuten, dass die Auffrischungsimpfung den Immunschutz gegenüber der Omikron-Variante verbessert, wenn auch geringer als gegenüber der Delta-Variante. Laut Ergebnissen aus Israel erhöht sich der Schutz durch die Auffrischungsimpfung um das Hundertfache. Gegen die Omikron-Variante verstärkt sie den Schutz ebenfalls, aber etwa viermal niedriger als gegen die Delta-Variante. Studien aus Südafrika deuten darauf hin, dass auch Genesene gegenüber der Omikron-Variante einen geringeren Immunschutz als bei den vorhergehenden Varianten des Coronavirus aufweisen dürften.

„Wesentlich ist daher, dass zweifach Geimpfte sich eher früher als später die dritte Dosis holen – dies ist bereits ab dem vollendeten vierten Monat nach der zweiten Impfung möglich. Und wichtig ist, dass auch Genesene die Booster-Impfung in Anspruch nehmen“, bekräftigt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. „Die Schutzwirkung der Antikörper von Erkrankungen mit bisherigen SARS-CoV2 Varianten schützt nicht genügend. Die ausreichende Immunisierung der Bevölkerung verhindert, dass eine nächste fünfte Welle von nicht oder unzureichend Immungeschützen ausgeht. Genesene und Personen ohne dritte Dosis als Auffrischungsimpfung haben zwar selbst leichtere Verläufe zu erwarten, erhöhen aber das Verbreitungsrisiko und damit auch das Risiko von schweren Verläufen bei noch nicht ausreichend geschützten Personen“, so Grabher.