Pfleger schiebt älteren Mann im Rollstuhl
ORF.at/Zita Klimek
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Soziales

Lebenshilfe braucht dringend Personal

Die Lebenshilfe Vorarlberg sucht dringend Personal. Einzelne Dienstleistungen mussten bereits reduziert werden. Sollte sich die Personalsituation nicht verbessern, könnten sogar Standorte geschlossen werden, betont die Lebenshilfe-Geschäftsführerin.

Oberstes Ziel der Lebenshilfe sei es, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu verbessern und sie bei einem selbstbestimmten Leben inmitten der Gesellschaft zu begleiten, so Michaela Wagner-Braito, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Vorarlberg. Die CoV-Pandemie habe diesen Weg massiv beeinträchtigt. Viele Menschen mit Behinderung würden aufgrund ihrer Vorerkrankungen zur vulnerablen Gruppe zählen und müssten nun Kontakte meiden.

Pandemie verschärft Personalnot

Die schon vorher herrschende Personalnot wird nun durch Infektionen, Quarantänemaßnahmen, Erkrankungen und Langzeitkrankenstände verschärft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden unter erschwerten Bedingungen und großer Belastung arbeiten, erklärt Wagner-Braito. Dazu zähle eine große Flexibilität, da oft kurzfristig an anderen Standorten ausgeholfen werden muss. Auch das ganztägige Tragen von FFP2-Maske sei herausfordernd.

Angehörige müssen mehr leisten

Aufgrund der Personalnot mussten bereits einzelne Dienstleistungen reduziert werden. Das habe zur Folge, dass immer mehr Menschen von ihren Angehörigen zuhause betreut werden. „Sollte sich die Situation nicht rasch beruhigen, sind wir gezwungen, Standorte zu schließen“, kündigt Wagner-Braito an. Das wäre aber der letzte Ausweg.

Forderungen an die Politik

Von der Landes- und Bundespolitik fordert Wagner-Braito eine Kampagne für Sozial- und Pflegeberufe sowie attraktive Rahmenbedingungen für die Ausbildung. Dringend sei eine faire Entlohnung und eine unbürokratische Anerkennung sowie eine unbürokratische Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen von ausländischen Fachausbildungen. Die Lebenshilfe Vorarlberg könnte auf der Stelle 30 Fachkräfte einstellen.