Öffnung in der Gastronomie, Gäste im Restaurant, Kellnerin serviert
Dietmar Mathis Fotografenmeiste
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Coronavirus

Lockdown-Ende mit Sehnsucht erwartet

Bei den Vorarlberger Gastronomen ist die Freude über das Lockdown-Ende groß. Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Nachtgastronomie weiterhin geschlossen bleibt. Auch die Kultur-Szene ist erleichtert, dass es wenigstens ein reduziertes Kulturprogramm rund um Weihnachten geben kann.

Nach 20 Tagen im Lockdown dürfen die Betriebe im Land wieder aufsperren. Die Freude darüber ist natürlich riesig, sagt Markus Kegele, der Hotellerie-Obmann in der Wirtschaftskammer. „Wir haben lange dafür gekämpft, weil die Hotellerie und die Gastronomie nach wie vor zu den sichersten Branchen gehören“, so Kegele.

Die Gäste in den Vorarlberger Hotels kommen zu 93 Prozent aus dem Ausland, sagt Kegele. Umso wichtiger sei die Botschaft, die mit dem Öffnen der Betriebe in die Schweiz und nach Deutschland gesendet wird, vor allem weil jetzt das lukrative Weihnachtsgeschäft vor der Tür steht. Die Sperrstunde ab 23.00 Uhr ist für Kegele kein Problem. „Damit können wir gut leben“, meint Kegele.

Betreiber von Bars und Diskotheken enttäuscht

So groß die Freude bei den Hoteliers und Wirten ist, so groß ist die Enttäuschung bei den Betreibern von Bars und Diskotheken, denn die Nachtgastronomie muss ja weiter geschlossen bleiben. Wegen der Sperrstunde ist an ein Aufsperren nicht zu denken, sagt Gastronomie-Sprecher Mike Pansi. „Für die Nachtgastronomie ist es natürlich unmöglich und das ist ein schwerer Wermutstropfen“, sagt Pansi.

Landeshauptmann Markus Wallner sagt, dass die aktuelle Regelung bis zum 10. Jänner gilt. Man werde zwar auf Bundesebene vor Weihnachten die CoV-Situation noch einmal bewerten, Wallner rechnet aber nicht damit, dass die Nachtgastronomie über die Feiertage oder zu Silvester öffnen darf. Und auch für Gastro-Obmann Mike Pansi ist dieser Zug bereits abgefahren. Jetzt gehe es darum, die betroffenen Nachtgastronomen mit staatlichen Hilfsgeldern zu unterstützen.

Kultur: Unterschiedliche Regeln schlecht für Planung

„Das ist keine Zeit für gedruckte Programme“, sind sich die Kulturveranstalter einig. Unterschiedliche Bestimmungen in den Bundesländern und erst recht international sorgen dafür, dass viele Veranstaltungen nicht planbar sind und Künstlerinnen und Künstler von sich aus absagen.

Ein stark reduziertes Programm wird es am Spielboden Dornbirn geben. Kinderprogramme, Jazzkonzerte und das Kino bleiben. Abgesagt wurde etwa das Konzert „My Ugly Clementine“ oder die „This is Africa“-Party. Das Bregenzer Theater Kosmos hat die geplante Uraufführung von „Limbus“ auf Mitte Jänner verschoben, weil der Spielbetrieb nicht von heute auf morgen hochgefahren werden kann.

Vorarlberger Landestheater könnte sofort starten

Anders das Landestheater, das über ein festes Ensemble verfügt. Ob das Weihnachtsmärchen „Pünktchen und Anton“ schon am Sonntag gespielt werden kann, hängt noch von der Freigabe durch die Feuerwehr ab. Und die vielen Schulvorstellungen an den kommenden Tagen hängen davon ab, ob die Schulen in „Risikostufe 2“ kommen. Es sei schwierig, einen Ersatzspielplan zu bauen, sagt Intendantin Stephanie Gräve, die Homepage werde aber täglich aktualisiert. Der Monlog „Lenz“ feiert jedenfalls am 15. Dezember seine Live-Premiere.

Wie das Publikum auf 2-G-Regel plus Maskenpflicht reagieren wird, bleibt abzuwarten. Das Ensemble „Concerto Stella Matutina“ wird sein geplantes Weihnachtskonzert jedenfalls vor Publikum spielen und gleichzeitig streamen, trotz finanziellem Zusatzaufwand.