Michael Ludwig, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Bundeskanzler Karl Nehammer, der Tiroler LH Günther Platter und die Forscherin Eva Schernhammer bei PK
APA/FLORIAN WIESER
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Mit 2G: Vorarlberg öffnet fast alles

Der CoV-Gipfel im Kanzleramt vom Mittwoch bringt ein regional unterschiedliches Vorgehen bei den Öffnungsschritten nach dem Lockdown-Ende am Samstag. Vorarlberg wird wie Tirol und das Burgenland sozusagen komplett für Geimpfte und Genesene öffnen. Allerdings mit Schutzmaßnahmen und Sperrstunde um 23.00 Uhr und mit Ausnahme von Nachtgastronomie und Aprés Ski.

Bundesregierung und Länder haben am Mittwoch die Regeln für die Öffnung nach dem Ende des österreichweiten Lockdowns fixiert. Das Ende des Lockdowns gilt allerdings nur für Geimpfte und Genesene, die Öffnungsschritte sind zudem in den Bundesländern unterschiedlich.

Einige Bundesländer öffnen später oder stufenweise

Während das Burgenland, Tirol und Vorarlberg ab Sonntag sozusagen komplett für Genesene und Geimpfte öffnen, sperren in Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark die Gastronomie und Beherbergungsbetriebe erst am 17. Dezember auf. An diesem Tag geht wohl auch Oberösterreich aus dem Lockdown.

In Wien bleibt die Gastro wie angekündigt bis 20. Dezember zu. Festgelegt wurden seitens des Bundes Mindeststandards, die Länder können je nach Bedarf strenger vorgehen. Es seien „Öffnungsschritte mit Sicherheitsgurt“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) – mehr dazu in news.ORF.at: Öffnung regional höchst unterschiedlich.

Lockdown-Ende: Öffnung mit 2G

Der CoV-Gipfel im Kanzleramt vom Mittwoch bringt ein regional unterschiedliches Vorgehen bei den Öffnungsschritten nach dem Lockdown-Ende am Samstag. Vorarlberg wird wie Tirol und das Burgenland komplett – mit Ausnahme von Nachtgastronomie und Après Ski – für Geimpfte und Genesene öffnen. Allerdings mit Schutzmaßnahmen und Sperrstunde um 23.00 Uhr.

Vorarlberg, Tirol und Burgenland gehen am weitesten

Vorarlberg gehört also zu den drei Bundesländern, die sich bei den Öffnungen am weitesten vorwagen und komplett durch alle Bereiche wie Handel, Gastronomie, Tourismus, körpernahe Dienstleister, Kultur und Sport für Geimpfte und Genesene öffnen, auch Schulen und der Jugendbereich gehören zu den Bereichen mit weiteren Öffnungen.

Das heißt: In Vorarlberg können ab Sonntag bzw. Montag alle Bereiche aufsperren, die laut den bundesweiten „Mindeststandards“ erlaubt sind. Allerdings mit Einschränkungen und klaren Regeln – wie einer Maskenpflicht im Inneren und einer Sperrstunde um 23.00 Uhr, die vom Bund vorgegeben ist. Die Nachtgastronomie und das Aprés Ski sind von den Öffnungen nach Vorgabe des Bundes ausgenommen.

Pressekonferenz Ende Lockdown
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Pressekonferenz nach den Beratungen

Wallner: „Jeder muss wissen, die Sache ist nicht vorbei“

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagte nach den Beratungen im ORF-Interview, bei aller Freude über die kommenden Öffnungen, die er für richtig halte, müsse man sagen, dass die Pandemie nicht vorbei sei. „Es braucht eine gewisse Vorsicht“, so Wallner.

Die Öffnungen müssten unter klaren Vorschriften stattfinden – Maskenpflicht, 2G einhalten, Sperrstunde, Obergrenze im Veranstaltungssektor. „Meine große Bitte ist, dass man das ernst nimmt. Wir können diese Öffnungen nur machen, wenn wir diese Regeln einhalten – ansonsten gibt es ein schlechtes Erwachen“, so Wallners Appell. „Jeder muss wissen, die Sache ist nicht vorbei“.

Infektionszahlen: Vorarlberg hinkt nach

Eine Öffnung sei auch in Vorarlberg zu verantworten, so Wallner, obwohl das Bundesland mit 886,7 immer noch die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich hat. In Vorarlberg seien die Infektionszahlen später angestiegen als in anderen Bundesländern, laut der Prognose von Experten sei Vorarlberg nun auch etwa fünf Tage hinterher, was den Rückgang der Infektionszahlen angehe. Es werde davon ausgegangen, dass diese in den kommenden Tagen auf ein ähnliches Niveau sinken werden wie derzeit österreichweit.

Man schaue allerdings auch ganz klar auf die Intensivbettenbelegung, „die ist zu hoch im Moment“, so Wallner weiter. Die Prognosen würden aber auch da zeigen, „dass wir da runter kommen können“, auch da sei Vorarlberg zehn bis 14 Tage hinterher. Es müsse aber auch jeder wissen: „Wenn das nicht klappt, dann wird wieder eingegriffen.“

Reaktionen zu Lockdown-Ende

Vorarlberg gehört zu den drei Bundesländern, die sich bei den Öffnungen am weitesten vorwagen und komplett durch alle Bereiche wie Handel, Gastronomie, Tourismus, körpernahe Dienstleister, Kultur und Sport für Geimpfte und Genesene öffnen. Wie reagieren die Branchen aber auch die Bürgerinnen und Bürger darauf?

Nachtgastro bleibt wohl auch über den Jahreswechsel zu

Es sei ihm wichtig, alle Bereiche gleich zu behandeln und flächendeckend zu öffnen und nicht etwa zwischen Wirtschaft und Kultur zu unterscheiden, so Wallner. Ausgeklammert sei da allerdings die Nachtgastronomie und das Après Ski, das seien Bereiche, wo Experten zu mehr Vorsicht raten würden. Das gelte auch für die Sperrstunde um 23.00 Uhr.

Die Regeln gelten laut Wallner vorläufig bis 10. Jänner, man werde auf Bundesebene vor Weihnachten die Maßnahmen noch einmal überprüfen. Wallner geht aber nicht davon aus, dass sich die Situation für die Nachtgastronomie und das Après Ski über den Jahreswechsel ändern wird.

Bund gab Mindeststandards vor

Der Bund hat den Ländern „Mindeststandards“ für die Öffnung vorgegeben. Diese „Mindeststandards“ erlauben es den Ländern, nach dem Lockdown-Ende wieder alle Bereiche (Handel, Dienstleister wie Friseure, Gastronomie, Tourismus, Kultur, Sport) für Geimpfte und Genesene zu öffnen – allerdings mit Schutzmaßnahmen. Betreten werden können diese Bereiche nur mit 2G-Nachweis – mehr dazu in news.ORF.at:

In der Gastronomie gilt grundsätzlich eine Sperrstunde um 23.00 Uhr, die Nachtgastronomie bleibt zu, erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) nach den Gesprächen. Es gelte sicherzustellen, dass für jeden ein Intensivbett zur Verfügung steht, betonte der Minister einmal mehr. Die Zahlen in den Spitälern seien nach wie vor hoch, warnte der Ressortchef.

Der Handel (abseits der ohnehin auch bisher offenen Grundversorger) wie die körpernahen Dienstleister (etwa Friseure) dürfen grundsätzlich ab Montag aufsperren. Kultureinrichtungen können laut den Bundesvorgaben wieder bis zu 2.000 Gäste begrüßen, sofern es zugewiesene Sitzplätze gibt. In geschlossenen Räumen gilt auch hier zusätzlich eine FFP2-Maskenpflicht.

Lockdown für Ungeimpfte wird fortgesetzt

Ungeimpfte bleiben weiter im Lockdown. „Der Lockdown für Ungeimpfte wird fortgesetzt“, betonte nach der Sitzung auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Sportbereiche dürfen (sowohl In- als auch Outdoor) mit 2G-Nachweis genutzt werden, die FFP2-Maskenpflicht entfällt bei der unmittelbaren Sportausübung. Davon betroffen sind u.a. auch Fitnessstudios.

2.000 Besucher indoor mit Sitzplätzen

Wenn der allgemeine Lockdown endet, kann auch der Kunst- und Kultursektor wieder loslegen. Voraussetzungen dafür sind bei Indoor-Veranstaltungen zugewiesene Sitzplätze, das Tragen von FFP2-Masken auch während den Vorstellungen sowie die 2G-Regel, um bis zu maximal 2.000 Besucher begrüßen zu können. Bei Outdoor-Veranstaltungen ist die Obergrenze 4.000 Besucher. Ohne Sitzplätze liegt die Grenze indoor bei 25 Personen. Auch für Museen und Ausstellungshäuser gelten 2G und FFP2.

Erneut fünf Todesopfer in Vorarlberg

In Vorarlberg waren am Mittnachmittag noch immer knapp 10.600 Menschen aktiv Positiv. Am Dienstag starben erneut fünf Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus – auch am Montag gab es in Vorarlberg fünf CoV-Todesopfer. Seit Beginn der Pandemie starben in Vorarlberg damit insgesamt 392 mit oder an dem Virus.

Erster Omikronfall in Liechtenstein

Bestätigte Omikron-Fälle gibt es bisher in Vorarlberg noch keine – allerdings werden fünf durch PCR-Tests bestätigte Verdachtsfälle seit Tagen bei der Ages auf die Omikronvariante sequenziert.

In Liechtenstein dagegen hat sich ein erster Omikron-Fall durch die Sequenzierung bestätigt. Es handle sich um eine Person, die von einer Reise im südlichen Afrika zurück nach Liechtenstein gekehrt ist, die sich vor Ort aber gleich abgesondert habe, teilte die liechtensteinische Regierung mit.