Dashboard
ORF
ORF
Politik

Wallner: Lage angespannt, aber Trendumkehr

Laut Landeshauptmann Markus Wallner ist bei der Infektionslage in Vorarlberg eine „klare Trendumkehr“ sichtbar. Auch wenn die Situation derzeit noch sehr angespannt sei, gehe er davon aus, „dass wir den Peak an Infektionszahlen überschritten haben“. Das Land kündigte zudem ein weitreichendes Angebot an PCR-Gurgeltests in Supermärkten an.

Landeshauptmann Markus Wallner sagte bei der Regierungspressekonferenz am Dienstag, die Infektionslage in Vorarlberg sei weiter angespannt. Aber es sei ein deutlicher Rückgang zu erkennen – sowohl bei den täglichen Neuinfektionen als auch bei der Inzidenz, die nun wieder unter der 1.000er-Marke liege. „Die Entwicklung geht in die richtige Richtung“, so Wallner, auch wenn die Infektionszahlen immer noch hoch seien. Man gehe davon aus, dass der Höhepunkt der Welle überschritten sei.

Nehammer: Lockdown für Geimpfte endet

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat in seiner ersten Pressekonferenz als Regierungschef ein Ende des generellen Lockdowns mit kommendem Wochenende zugesichert. Es sei nur noch eine Frage des Wie. Neben dem Handel bezog Nehammer auf Nachfrage auch die Gastronomie, Hotellerie und andere Bereiche in diese Ankündigung ein.

Wallner: „Fortschritte beim Impfen“

In den Vorarlberger Spitälern wurden Stand Dienstagvormittag insgesamt 145 Patienten behandelt, das sind sechs mehr als noch am Dienstag. 32 Patienten liegen auf der Intensivstation – diese Zahl stieg um drei. Damit sei die Belegung der Intensivstationen noch sehr „angespannt“, so Wallner. Aber auch da würden die Prognosen eine Besserung voraussagen.

Auch beim Impfen gebe es Fortschritte, so Wallner weiter. Man sei in Vorarlberg beim Stand von 100.000 Drittimpfungen, das seien 10.000 mehr als man für diesen Zeitpunkt prognostiziert habe. „Bis Jahresende wollen wir noch einmal 40.000 Impfungen erreichen“, sagte Wallner, der einmal mehr die Impfung als einzigen Ausweg aus der Pandemie bezeichnete.

Bestätigte Omikron-Fälle gab es in Vorarlberg bisher keine. Fünf positive PCR-Proben warteten laut Wallner mit Stand Dienstagmittag bei der AGES auf diesbezügliche Abklärung mittels Sequenzierung.

„Belästigung von Spitalspersonal nicht dulden“

Es sei ihm persönlich wichtig klarzustellen, dass er „null Verständnis“ für die Belästigung von Spitalsmitarbeitern oder größere Demonstrationen im Umfeld der Krankenhäuser habe, sagte der Landeshauptmann: „Lassen Sie die Mitarbeiter ihre Arbeit machen! Sie sind extrem belastet, das Letzte, was man da braucht, sind Demos vor der Spitalstür.“ Für ihn stellten solche ein „gewisses Tabu“ dar. Sollte es Störaktionen geben, sei eine rote Linie überschritten, dann sei auch eine Untersagung möglich.

Bisher hätten lediglich kleine Gruppen Kerzen vor den Krankenhäusern aufgestellt und so „ihre Meinung kundgetan“. Die Rückmeldungen des Spitalspersonals über Belästigungen und Beschimpfungen sind laut Wallner „nicht sehr intensiv, aber vorhanden“ – man müsse frühzeitig eingreifen. So haben die Spitäler Sicherheitsdienste engagiert, im Umfeld sei auch die Behörde gefordert.

PCR-Gurgeltests in Supermärkten

Landesrat Christian Gantner (ÖVP) verwies bei der Pressekonferenz auf das weiter ausgebaute Testangebot in Vorarlberg. Mit dem Messezentrum in Dornbirn gehe eine achte Teststation des Landes in Betrieb. Für eine schnellere Auswertung der Tests soll, ebenfalls bei der Messe stationiert, noch im Dezember ein „Labor-Truck“ in Betrieb gehen.

Wie bereits in 53 Apotheken im Land werden nach dem Ende des Lockdowns auch in 119 Filialen der Supermarktketten Spar und Sutterlüty PCR-Gurgelselbsttests ausgegeben und angenommen. Damit habe Vorarlberg das dichteste Netz an Testmöglichkeiten in Österreich. Gantner verwies darauf, dass man sich für die Gurgelselbsttests auf der Plattform des Landes anmelden muss.

Wallner für Ende der Ausgangsbeschränkungen

Wallner (ÖVP) sprach sich auch für eine Beendigung des strengen Lockdowns am 12. Dezember aus – unter strengen Auflagen und nicht für Ungeimpfte. So sollte es seiner Ansicht nach weitgehende Maskenpflicht, eine durchgängige 2G-Regel (Arbeitsplatz: 3G) und zugewiesene Sitzplätze bei Veranstaltungen geben. Auch über eine Sperrstunde werde man reden müssen, sagte Wallner im Pressefoyer nach der Regierungssitzung.

Die Sperrstunde sei natürlich so zu wählen, dass sich Treffen nicht stattdessen wieder in den nicht kontrollierbaren privaten Bereich verlagern, erklärte er. Keiner wolle eine weitere Welle oder einen weiteren Lockdown.