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Gesundheit

Medikamentenengpässe in Apotheken

Die Apotheken sind derzeit gefragt wie noch nie. CoV-Tests werden an vielen Standorten angeboten, die PCR-Gurgel-Tests für zu Hause gibt es in den Apotheken und müssen dort wieder abgegeben werden. Das alles kommt zum täglichen Geschäft der Apotheker dazu. Dabei kämpfen sie mit Lieferengpässen von unzähligen Medikamenten.

Manche Medikamente sind nur kurzzeitig, also ein paar Tage nicht verfügbar. Andere hingegen kommen gar nicht mehr. Bei welchen Arzneimitteln es zu Lieferengpässen kommt, variiert stark, sagt Apotheker-Kammer Präsident Jürgen Rehak: „Das können hochwirksame ganz besondere Medikamente sein, die kurzzeitig nicht verfügbar sind, aber auch ganz banale Sachen, wie zu Beginn der CoV-Krise der Wirkstoff Paracetamol oder jetzt zum Beispiel bestimmte Grippeimpfstoffe für ältere Menschen.“

Patienten bekommen von Engpässen wenig mit

Wenn Patienten ein Medikament brauchen, das derzeit nicht verfügbar ist, finde man immer einen Ausweg sagt Rehak. Entweder es gibt ein anderes Medikament mit dem gleichen Wirkstoff oder der Arzt verschreibt ein Anderes.

Die Landeskrankenhäuser werden von der eigenen Spitals-Apotheke mit Sitz im LKH Feldkirch beliefert. Auch dort schaffe man es immer wieder, dass die Patienten nichts von den Lieferengpässen spüren, sagt der Apotheken-Chef Günther Graninger: „Manchmal kommt es auch dazu, dass wir auch selber in der Apotheke herstellen. Momentan und auch in den letzten Jahren haben wir es immer wieder geschafft unsere Patienten zu versorgen.“

450 Medikamente verursachten Lieferprobleme

In der Krankenhausapotheke sind an die 2.300 Medikamente lagernd. Bei den öffentlichen sogar bis zu 7.000. Im vergangenen Jahr kam es bei 450 davon zu Lieferproblemen, sagt Graninger. Die Gründe für die Liefer-Schwierigkeiten sind vielseitig: Zum Beispiel sind Rohstoffe nicht lieferbar, eine Verpackung ist nicht lieferbar oder die Fabrik kann nicht produzieren, weil Equipment nicht verfügbar ist.

Medikamente sind ein kostbares und knappes Gut. Da sind sich Krankenhaus-Apotheken Chef Graninger und Kammerpräsident Rehak einig. Am meisten gebraucht werden Schmerzmittel, Magenschutz und blutdrucksenkende Medikamente. Antibiotika sind in den vergangene zwei Jahren weniger verkauft worden sagt Rehak. Das liegt daran, dass die grippalen Infekte zurückgegangen sind.