Betroffen von den Drohungen sind vor allem Ärztinnen und Ärzte, die im Rahmen der Impfkampagnen bekannte Gesichter sind. Das sagt Robert Spiegel, CoV-Beauftragter der Vorarlberger Ärztekammer. Bei ihm gehören Drohschreiben mittlerweile zum Alltag. Die Anschuldigungen darin sind heftig. So steht darin unter anderem: „Für das, was Sie hier machen werden Sie büßen“ „Sie sind schuld am Tod von Unschuldigen“ oder „Sie wollen Kinder misshandeln mit der Impfung“.
Tumulte in Impfstraßen erwartet
Wenn ab Februar die Impfpflicht kommt nimmt der Druck auf Ungeimpfte weiter zu. Robert Spiegel und seine Kolleginnen und Kollegen befürchten, dass sich dieser Druck in den Impfstraßen entladen könnte. Sie befürchten Tumulte. Darum wird auch überlegt, ob Polizeibeamte in den Impfstraßen stationiert werden sollen.
Auch Politiker sind von den Anfeindungen betroffen. Erst vor kurzem sind zum Beispiel einem steirischen Bürgermeister Grabkerzen und Zettel mit den Worten „Leb wohl“ vor das Wohnhaus gestellt worden.
Bürgermeister sollen geschützt werden
Auch in Vorarlberg kommt es zu Anfeindungen und Bedrohungen gegenüber Politikern. Insbesondere per Brief und Mail, sagt Polizeisprecher Rainer Fitz. Körperliche Attacken auf politisch Verantwortliche sind ihm nicht bekannt. Dennoch will man wegen solcher Fälle, wie in der Steiermark, jetzt österreichweit insbesondere Bürgermeister schützen.
Die Polizei wird in den kommenden Tagen bei den Gemeindechefs nachfragen, ob und in welcher Form sie bedroht werden. Wie dann im Falle einer Bedrohung vorgegangen wird, ist noch unklar, sagt Rainer Fitz. Das soll in den nächsten Tagen genau besprochen werden.